Die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) haben momentan viele Herausforderungen zu bewältigen, um nachhaltig zu wachsen und auf den hart umkämpften Märkten zu bestehen. Wie wichtig dabei reibungslose Unternehmensprozesse sind, und wie Firmen mit Software-as-a-Service-Modellen kosteneffizient und zukunftssicher agieren können, darüber spricht Nadeem Ahmad, Managing Director von Software-Spezialist myfactory aus St. Gallen, im Interview.
Nadeem Ahmad ist seit April 2023 Managing Director von myfactory. Mit über 20 Jahren Erfahrung in Sales und Marketing für Technologie-Unternehmen, ist er besonders versiert im Bereich Software-as-a-Service (SaaS).
topsoft Fachredaktion: Herr Ahmad, welche Herausforderungen sehen Sie derzeit für KMU in Bezug auf deren Geschäftsprozesse?
Nadeem Ahmad: Die Herausforderungen sind vielschichtig und haben einen erheblichen Einfluss auf die Gewinnmargen, Rentabilität und letztendlich die erzielten Erträge der KMU: Fachkräftemangel, gestiegene Produktions- und Energiekosten, Lieferkettenengpässe, striktere Vorschriften und Compliance-Anforderungen bis hin zur Digitalen Transformation. Jedoch können diese Herausforderungen durch das richtige Fachwissen und die richtigen Instrumente bewältigt werden.
Viele Unternehmen arbeiten leider derzeit immer noch mit manuellen Systemen oder in die Jahre gekommenen, isolierten Softwarelösungen. Da ist es oft schwierig, den Überblick über Bestände, Aufträge, Lieferungen und Finanzen zu behalten. Und das kann zu Engpässen, Fehlern und ineffizienten Abläufen führen. Über eine zentralisierte Software-Lösung nachzudenken, kann hier der Schlüssel sein, denn überschaubare Anfangsinvestitionen, schnelle Implementierung und ortsunabhängiger Zugriff sind nur einige der vielen Vorteile Cloud-basierter ERP-Software.
Und wie kann eine Cloud-basierte ERP-Lösung hier konkret helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen?
Eine ERP-Lösung auf Cloud-Basis, also eine SaaS-Lösung kann eine transformative Rolle spielen. Durch die Integration verschiedener Geschäftsprozesse in ein einziges System erhalten KMU Echtzeitinformationen über ihre Bestände, Aufträge und Finanzen. Das ermöglicht eine bessere Planung, eine schnellere Reaktion auf Kundenanfragen und eine effizientere Ressourcennutzung. Ausserdem bieten Cloud-basierte Lösungen den Vorteil der Skalierbarkeit, wodurch Unternehmen sich flexibel an Veränderungen anpassen und zukunftssicher agieren können.
Haben Sie Beispiele dafür, wie sich solche Digitalisierungsprojekte umsetzen lassen?
Viele Unternehmen scheuen sich ja oft vor einer ERP-Einführung oder -Umstellung, nicht nur wegen der Kosten.
Ein interessantes Beispiel dafür, wie positiv so ein Projekt laufen kann, ist unser Kunde, die
TAVORA Brands AG. Das Schweizer Handelsunternehmen mit Sitz in Oberarth war nach der Trennung vom Mutterkonzern auf der Suche nach einem neuen ERP-System, denn das bisherige kam nicht mehr in Frage. Die gewünschte Lösung sollte die Geschäftsprozesse umfassend unterstützen, alle Anforderungen im Handel erfüllen, über Schnittstellen zu Geschäftspartnern und Kunden verfügen und – besonders wichtig – auch zur Unternehmensgrösse passen.
Sie haben sich für myfactory entschieden, da wir den kompletten Funktionsumfang von Einkauf, Verkauf, E-Commerce, POS-Kasse, Services, Finanzen und HRM als auch Logistik inklusive mobile Datenerfassung im Lager abdecken konnten. Auch die Schnittstellen konnten zusammen mit unserem Partner InfiniteNet problemlos integriert werden – und das alles innerhalb von wenigen Tagen.
Gibt es einen Ratschlag, den Sie Unternehmen mit auf den Weg geben möchten, die sich bzgl. eines neuen ERP-Systems noch nicht sicher sind?
Mein Ratschlag wäre, sich intensiv mit den eigenen Geschäftsprozessen auseinanderzusetzen und zu erkennen, wo Engpässe und Ineffizienzen auftreten. Die ideale ERP-Lösung sollte dann die entsprechende Funktionstiefe besitzen, um sich flexibel an diese Prozesse anpassen zu lassen. Ein vertrauenswürdiger Anbieter kann dann dabei helfen, den Implementierungsprozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.
myfactory ist ja seit 2021 Teil von Forterro. Hat sich damit etwas für die Kunden auf dem Schweizer Markt geändert?
Absolut, die Integration von myfactory in die Forterro-Gruppe hat eine positive Dynamik geschaffen. Wir haben ein starkes Interesse an nachhaltigen Lösungen für den Schweizer Markt entwickelt und investieren entsprechend. So konnten wir dank der technologischen Expertise von Forterro ein neues UI-Design für Tablets in myfactory implementieren, was unseren Kunden eine noch benutzerfreundlichere Erfahrung und eine reibungslose Nutzung der Software auch auf mobilen Geräten ermöglicht.
Ein noch attraktiveres und fortschrittlicheres UI ist für die gesamte Software ist aktuell ebenfalls in Arbeit. Mit unseren 15 spezialisierten lokalen ERP-Lösungen für KMU setzen wir uns als Forterro täglich dafür ein, die Anliegen unserer Kunden rasch anzugehen und ihre vielfältigen Anforderungen mit massgeschneiderten Produkten zu erfüllen. Unser Bestreben, unseren Kunden jederzeit zur Seite zu stehen – sei es lokal oder international – ist von essenzieller Bedeutung.