Die Arbeit in mikrotechnischen Grenzbereichen ist Kernkompetenz der Fritz Gyger AG. Im entwicklungsintensiven High-Tech-Business ist systematisches Arbeiten gefragt. Unterstützt wird das KMu vom integrierten Auftragsmanagementsystem ams.erp.
Bild zVg von ams.erp/Fritz Gyger AG
Die Arbeit in mikrotechnischen Grenzbereichen ist Kernkompetenz der Fritz Gyger AG. Auf zahlreichen Anwendungsfeldern sind die Produkte des Schweizer Familienunternehmens das Mass der Dinge. Den Anfang machten Saphirnadeln auf eigenen kurvengesteuerten Apparaten, welche Unternehmensgründer Fritz Gyger Sen. entwarf.
Danach kamen hochpräzis abtastende Diamantnadeln, mit denen Fritz Gyger Jun. zu Weltruhm gelangte. Doch auch die später hinzugekommenen Produktlinien besitzen echte Alleinstellungsmerkmale. So zum Beispiel das Portfolio an hartdichtenden High-Speed Magnetventilen, mit denen sich Flüssigkeiten im Nanoliterbereich dosieren lassen.
Um sich die nötige Beinfreiheit für sein entwicklungsintensives High-Tech-Business zu verschaffen, legt das in Gwatt am Thunersee gelegene KMU hohen Wert auf ein systematisches Arbeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Zentrum dieser Arbeit steht das integrierte Auftragsmanagementsystem ams.erp.
Die Fritz Gyger AG nutzt die speziell für die Einzel-, Auftrags- und Variantenfertigung ausgelegte Business-Software, um die im Zuge der Auftragsabwicklung entstehenden Informationen zu erfassen und unternehmensweit verfügbar zu machen. Das dabei abgedeckte Prozessspektrum reicht von Vertrieb und Entwicklung über Arbeitsvorbereitung, Produktion und Beschaffung bis zu Montage, Qualitätsprüfung, Lagerwirtschaft, Auslieferung und Service.
„Da wir immer an der Grenze des Machbaren arbeiten, heben sich unsere Produkte weltweit von der Konkurrenz ab“, sagt Geschäftsleitungsmitglied Karin Gyger und erläutert dies am Beispiel des aktuell umsatzstärksten Portfoliobereichs im Unternehmen, den hartdichtenden Mikroventilen. Deren Qualität liest sich wie ein Zeugnis der Superlative: Gygers Spitzenmodelle können sich bis zu 4000-mal in der Sekunde öffnen und ermöglichen Dosierungen von bis zu 10 Nanolitern. Mit Eigenschaften wie diesen wird es speziell Forschungslaboren in der Pharmaindustrie und dem Life-Science-Bereich möglich, in neue Dimensionen vorzudringen.
Bereits das vierte ERP-System im Einsatz
Das Lieferprogramm der Mikroventile umfasst gut 150 Varianten. Je nach Anwendung passt Gyger die für den Kunden in Betracht kommende Variante auftragsspezifisch an. Um eine ausreichende Flexibilität sicherzustellen, ohne die herausragende Qualität seiner Produkte zu gefährden, setzt der Mikrotechnik-Spezialist auf eine hohe Fertigungstiefe: Abgesehen von wenigen fachfremden Fertigungsprozessen wie zum Beispiel die Oberflächenbehandlung von Metallen, findet die eigentliche Wertschöpfung vollständig im eigenen Unternehmen statt. Um den Überblick zu bewahren und sämtliche Aufträge termingemäss abzuwickeln, stützt sich das Unternehmen seit den Neunzigerjahren auf den Einsatz von Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systemen, die alle betriebswirtschaftlichen Abläufe miteinander verbinden.
„Mit ams.erp haben wir inzwischen bereits das vierte System im Einsatz“, sagt Betriebsleiter René Röthlisberger, der die Einführung der neuen Business-Software im Jahr 2017 koordiniert hat. Ganz zu Beginn seiner ERP-Entwicklung habe das Unternehmen, so Röthlisberger weiter, ein ERP-System gewählt, welches von einem Einmann-Betrieb stammte. Dass man damit jedoch von einem Mann abhängig war, wurde nach einigen Jahren als zu hohes Risiko eingestuft. Mit zunehmendem Unternehmenswachstum seien die damit verbundenen Risiken dann zu gross geworden. 2005 erfolgte daher der Wechsel auf das ERP-Produkt eines mittelständischen Softwarehauses. Vier Jahre danach wurde dieser Anbieter jedoch von einem Dritten übernommen, der die Weiterentwicklung der ERP-Software einstellte.
Mit SAP Business ByDesign hatte sich Gyger daraufhin auch ganz bewusst für die Einführung einer alternativen Software entschieden, deren Entwicklungs-Roadmap gut berechenbar ist. Dass ungeachtet dessen ein nochmaliger Wechsel erforderlich wurde, lag dann auch eher an inhaltlichen Gründen, die in der Finanzbuchhaltung besonders stark zu Tage traten. Hier kam es in einem Masse zu Datenabweichungen, dass sich Gyger veranlasst sah, den gesamten buchhalterischen Prozess an einen externen Dienstleister auszulagern. „Ganz offenkundig hatte die Vorgängerlösung von ams.erp keine ausreichenden Mittel, um mit den Besonderheiten der Schweizer Rechnungslegung zurecht zu kommen“, erinnert sich Karin Gyger, die die kaufmännische Administration leitet. „Am Ende des Tages konnten wir uns dann nicht mehr auf die Zahlen des Systems verlassen.“
Prozessorientiertes Arbeiten
Vor diesem Hintergrund kam das Unternehmen 2016 zu dem Entschluss, das ERP-Thema noch einmal völlig neu anzugehen. Um möglichst rasch an das passende System zu kommen, nutzte Gyger die Fachmesse Topsoft als Ausgangspunkt seiner Recherche. Dort erwies sich ein von der Messeleitung bereitgestellter Konfigurator als wirksames Mittel, um im extrem breit gefächerten ERP-Markt rasch zu einer handhabbaren Vorauswahl zu kommen.
Insgesamt kristallisierten sich vier Lösungen als besonders geeignet heraus. Zwei davon zog Gyger in die Endauswahl. Neben einer Reihe von inhaltlichen Aspekten wie der Flexibilität des dem ERP zugrundeliegenden Stücklistenwesens oder dem Vorhandensein einer integrierten Lösung für das Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management, CRM) achtete Gygers Auswahlteam auch sehr genau auf die Benutzerfreundlichkeit der Software. „Gerade auch in diesem Punkt hat uns ams.erp besonders überzeugt“, hebt René Röthlisberger rückblickend hervor. Ein Eindruck, der sich dann auch in der späteren Praxis bestätigt hat.
Gyger hat die speziell für die Einzel- und Auftragsfertigung entwickelte ERP-Lösung 2017 eingeführt. Seither arbeitet der Mikrotechnikspezialist im Standard von ams.erp. Dass es wenig Anpassungsbedarf gab, führen Karin Gyger und René Röthlisberger ganz wesentlich auch auf das Fachwissen des Organisationsberaters zurück, der ihnen von der ams.erp Solution AG aus Regensdorf zur Seite gestellt wurde.
Lieferversprechen halten
Seit Juli 2017 steuert die Fritz Gyger AG ihr komplettes Produktgeschäft mit ams.erp. Im Segment der Mikroventile wickelt Gyger jährlich rund 1000 Aufträge ab. Hinzu kommen noch einmal gut 500 Aufträge aus den übrigen Portfoliogebieten. Mit jedem Auftragseingang übernimmt das Auftragsmanagementsystem von ams.erp: Es wandelt das zuvor erstellte Angebot automatisch in einen Auftrag um und leitet ihn an die Arbeitsvorbereitung weiter.
Kurze Lieferfristen sieht Gyger als weiteres wichtiges Mittel, um die Zufriedenheit seiner Kunden zusätzlich zu steigern. Entsprechend wird das Gros der Artikel in wenigen Tagen ausgeliefert. Und falls es die kundenspezifischen Anpassungen der Produkte zulassen, erfolgt die Auslieferung sogar innerhalb von 24 Stunden. „Insbesondere im Ventilbereich arbeiten wir mit entsprechenden Sicherheitsbeständen und fertigen die gängigsten Varianten auf Lager“, sagt René Röthlisberger. „Damit halten wir unsere Liefertermine
zu nahezu 100 Prozent.“ Woran auch der Einsatz des integrierten Auftragsmanagements seinen Anteil habe, fügt Gygers Betriebsleiter hinzu. Beispielsweise helfen die Dispo-Übersichten des ERP-Systems. Artikelbezogen werden darin die Kundenaufträge und internen Bedarfe auf der Zeitachse übersichtlich gegenüberstellt.
„Mit dieser Transparenz unterstützt uns das System dabei, keinen Auftrag aus den Augen zu verlieren. Und sei es auch nur für eine kurze Zeit“. Dies sei ein klarer Fortschritt. In der Zeit vor ams hätten viele Mitarbeiter immer wieder zu Papier gegriffen, um Informationen zu notieren, die sich im ERP-System nicht erfassen liessen. Damit sei die Gefahr unweigerlich grösser, dass wichtige Statusmeldungen verloren gehen. „Jetzt da der komplette Wertschöpfungsprozess elektronisch abgebildet ist und alle Daten vollständig erfasst werden, hat die Zuverlässigkeit der Auftragsabwicklung noch einmal spürbar zugenommen“, fügt Geschäftsleitungsmitglied Karin Gyger abschliessend hinzu. „Auf diese Weise haben wir auch die kaufmännische Seite unseres Geschäfts stets im Griff und gewinnen die nötige Rückendeckung, um unsere Qualitäten als Mikrotechnikspezialist voll auszuspielen.“
- Anwender: Fritz GYGER AG
- Standort: Gwatt, Schweiz
- Branche: Maschinenbau
- Mitarbeitende: 35
- Einführung von ams.erp: 2016
- ams-Anwender: 17
- www.fgyger.ch
ams.erp Solution AG | 8105 Regensdorf | www.ams-erp.ch
Weitere Informationen und Beiträge bei ams.erp in der topsoft Marktübersicht