PayPal und die Kreditkarte gehören längst nicht mehr zu den innovativen Zahlungsmethoden, weder online noch vor Ort im Geschäft. Der digitalisierte Zahlungsverkehr hat zahlreiche andere Verfahren auf den Weg gebracht, um den Zahlungsverkehr für alle Seiten zu erleichtern und Zahlungen schnell, anonym und sicher von A nach B zu bringen. Insbesondere im Onlinezahlungsverkehr legen immer mehr Menschen Wert auf möglichst wenig Dateneingabe. Die innovativen Bezahlverfahren ermöglichen dies bei grösster Sicherheit für Bezahlende.
Ein E-Wallet ist mit dem eigenen Konto oder der Kreditkarte verbunden, um Zahlungen durchzuführen. (Symbolbild von Mohamed_Hassan via Pixabay)
Elektronische Geldbörsen, die vorher aufgeladen werden
Ähnlich wie der
bekannte Dienst PayPal funktionieren viele E-Wallets, sogenannte elektronische Geldbörsen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter von electronic wallets, bei denen Kunden ein Konto eröffnen können. Sie müssen dabei natürlich wiederum ein Zahlungsmittel wie die Kreditkarte oder ein Bankkonto hinterlegen, mit dem die elektronische Geldbörse dann verknüpft ist. Wird die Geldbörse für eine Zahlung verwendet, belastet der Dienst entweder das hinterlegte Zahlungsmittel oder nutzt ein bestehendes Guthaben. Zu diesem Zweck können Nutzer das E-Wallet einfach mit einem Wunschbetrag aufladen.
E-Wallets bieten für Verbraucher eine gewisse Anonymität bei Zahlungen. Sie müssen dann nicht direkt eine Bankverbindung oder sensible Kreditkartendaten angeben. Insbesondere dann, wenn häufig online eingekauft wird, man online Wetten abschliesst oder an Glücksspielen teilnimmt, ist es einfacher, die Bankdaten nur einmal zu hinterlegen und bei den Shops und Dienstleistern nur die Daten der elektronischen Geldbörse anzugeben. Fast jedes Online-Casino der Schweiz nimmt derartige Zahlungen entgegen –
eine detaillierte Übersicht finden Interessierte online.
Bei der Wahl eines Anbieters für eine elektronische Geldbörse sollten Interessierte darauf achten, dass die Daten sicher und verschlüsselt übertragen werden. Im besten Falle ist der Dienst in der Europäischen Union ansässig und verschlüsselt Daten nach DSGVO-Standard. Ausserdem sollten sich Kunden im Vorfeld darüber informieren, was passiert, wenn das virtuelle Konto beim Anbieter im Minus ist. Zum Teil kann es in solchen Fällen zu hohen Zinszahlungen kommen.
Eine beliebte Zahlungsmethode im E-Commerce sind Zahlformulare von Zahlungsauslösediensten. (Symbolbild loginueve_ilustra via Pixabay)
Zahlformulare des Dienstleisters anstatt einfacher Überweisung
Eine innovative Bezahlmethode, die sich seit einiger Zeit grösster Beliebtheit erfreut, ist die Nutzung sogenannter Zahlauslösedienste. Vor allem im
E-Commerce wird diese Methode immer bekannter und viele Shops nutzen sie bereits. Dabei wird der Kunde nach Kaufabschluss zu einem Dienstleister wie Klarna weitergeleitet. Im Zahlformular muss der Kunde seine Bank auswählen und seine Login-Daten für das Online-Banking eingeben. So gibt mithilfe eine TAN die Zahlung frei, ohne dass man den Verwendungszweck oder die Bankdaten des Zahlungsempfängers eingeben muss.
Unternehmen, die in Europa einen sogenannten Zahlungsauslösedienst implementieren möchten, benötigen dazu beispielsweise in Deutschland die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Bafin sorgt für die Sicherheit im Zahlungsverkehr auf Unternehmer- und Verbraucherseite. Insbesondere stellt die Bafin sicher, dass der Zahlungsauslösedienst keine Daten unerlaubt sammelt oder speichert, die Eigentum des Verbrauchers sind. Auch die Sicherheit der Zahlungsübermittlung wird sichergestellt.
Wer online einkauft, hat bei der Verwendung eines solchen Dienstes den Vorteil, dass die Zahlung praktisch sofort beim Händler eingeht. So wird die Bestellung umso schneller bearbeitet und geht entsprechend zeitnah beim Kunden ein. Ähnlich schnelle Zahlungseingänge verzeichnen Händler nur bei der Verwendung von PayPal, Twint und ähnlichen Diensten.
Sind Kryptowährungen ein alternatives Zahlungsmittel?
In ihrer absoluten Hochphase schienen sich Kryptowährungen wie Bitcoin zum beliebten Online-Zahlungsmittel zu entwickeln. In den vergangenen Jahren ist es still um diese Zahlungsalternativen geworden. Doch gerade Online-Casinos nutzen Kryptowährungen als Alternative zu Überweisungen und anderen „herkömmlichen“ Zahlungsmethoden. Im vergangenen Jahr testete der Kreditkartenanbieter Visa in Amerika erstmals, mit der Karte Kryptowährungen zu kaufen. Fans der alternativen Währung sind nach wie vor davon überzeugt, dass Bitcoin und Co. sich durchsetzen werden.
Wichtig ist, genau zu wissen, wie sich mit Kryptowährungen handeln lässt. Laien sollten tendenziell auf klassische Bezahlmethoden zurückgreifen, um ihr Geld nicht zu verlieren. Wer schon etwas Erfahrung mit Kryptowährung hat, kann diese durchaus im E-Commerce oder bei Wetten und Glücksspielen im Internet als Zahlungsmethode einsetzen. Die Anonymität bleibt hier in jedem Fall gewahrt.
EC- und Kreditkarten mit dem Wellen-Symbol sind dazu in der Lage, kontaktlose Zahlungen auszuführen. (Symbolbild kreatikar via Pixabay)
Near Field Communication für den reibungslosen Zahlungsverkehr
Heutzutage ist es möglich, praktisch alles auf dem Smartphone zu haben. Ob Banking-App, Konzerttickets, Gesundheitsinformationen, Termine, E-Mails oder vieles mehr, die Liste ist schier endlos. Auch für die Zahlung im lokalen Geschäft oder Restaurant ist heute nichts weiter als das Smartphone nötig. Grund dafür ist die sogenannte NFC-Technik. NFC steht dabei für Near Field Communication. Neben modernen Smartphones sind auch EC- und Kreditkarten sowie Prepaid-Karten mit dieser Technologie ausgestattet und so dazu in der Lage, ohne Berührung des Kartenlesegeräts zur Zahlung eingesetzt zu werden.
Übrigens: Die NFC-Technologie im Smartphone ermöglicht auch, es als Zahlungsempfänger zu nutzen. Unter anderem bietet die Deutsche Sparkasse die Entgegennahme von Zahlungen via App an, wenn beide Geräte NFC-fähig sind.
Bei mobilen Zahlungen per Smartphone, Smartwatch oder Karte entfällt in den meisten Fällen die Eingabe einer PIN oder die Unterschrift auf dem Terminal oder gar auf dem Beleg. Die Abwicklung ist also schneller erledigt, wovon insbesondere lokale Geschäfte profitieren. Das liegt daran, dass die NFC-Technologie die beiden involvierten Geräte – etwa Kreditkarte und Terminal – besonders schnell miteinander verbindet und der Informationsaustausch so besonders schnell erfolgt. Bei besonders hohen Beträgen, meist müssen sie über 50 Franken liegen, kann eine PIN-Eingabe notwendig sein, um die Zahlung zu authentifizieren.
Auch die Sicherheit beim mobilen Bezahlen spielt bei der NFC-Technologie eine Rolle. Deshalb müssen Zahlungen grösserer Summen zunächst authentifiziert werden. Die Datenübertragung via NFC ist insgesamt als sicher einzustufen. Die Sicherheit ist dabei grösser als bei Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen. Das liegt daran, dass die Reichweite des NFC-Signals nur wenige Zentimeter beträgt, sodass es beinahe unmöglich ist, weitere Geräte zwischenzuschalten. Die Sicherheit sinkt bei dieser Bezahlmethode massgeblich, wenn die verwendete Karte in die Hände von Kriminellen gerät. Sie sind dann in der Lage, ohne Kontrolle viele kleine Beträge auszugeben, bevor der Diebstahl auffällt. Grössere Summen können sie jedoch ohne PIN oder glaubhafte Unterschrift nicht verschieben. Es ist also umso wichtiger, sich und seine Karten vor Diebstahl zu schützen.