Der Druck steigt: Herausforderungen im Fertigungssektor 2023

14.02.2023
5 Min.
Produktionsunternehmen und Hersteller stehen aufgrund globaler Wettbewerbssituationen, komplexer Kundenbedürfnisse und verschärfter Regulierungen vor grossen Entscheidungen. Neue Technologien, verbesserte Planung und effektivere Datennutzung bieten diesen Unternehmen jedoch die Chance, sich anzupassen und widerstandsfähiger zu werden. Die IFS Global Industry Directors im Bereich Manufacturing haben fünf Prognosen erstellt, die zeigen, wie Fertigungsunternehmen widerstandsfähiger in der Zukunft werden können.
 
 
Wir haben die Herausforderungen und Prognosen im Fertigungssektor zusammengefasst:
  1. ESG (Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiative) wird zu einem wichtigen Faktor bei der Bewertung von Unternehmen durch Investoren, Kunden und Mitarbeitende. Dabei steht das E (Environment, Umwelt) momentan im Fokus (Stichwort Dekarbonisierung). Bis 2024 werden 70 % der Hersteller ihre ESG-Emissionen (Scope 1 und 2) mit digitaler Technologie verfolgen und die Genauigkeit ihrer Scope 3-Metriken verbessern. 

    Regulierungsbehörden wie die EU und die SEC erlassen Vorschriften für ESG-Berichterstattungen, die Hersteller dazu zwingen, die Überwachung von Emissionen entscheidend zu verbessern. So werden bereits 2023 und auch in Zukunft Hersteller in entsprechende Technologie investieren, um ihre ESG-Offenlegungen zu automatisieren und zu verbessern.

  2. In den nächsten Jahren werden immer mehr Hersteller Ressourcen für die „digitale Wissenschaft“ einsetzen, um die Entwicklung ihrer digitalen Zwillingsstrategie zu unterstützen (Stichwort Digital Twin). Es wird geschätzt, dass bis 2025 41,6 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein werden und pro Sekunde 127 neue Geräte hinzukommen. Dies führt zu einer enormen Menge an Daten, die verwaltet, überwacht und überprüft werden müssen, um Entscheidungen in Echtzeit treffen zu können.

    Dies erfordert neue Fähigkeiten, die in vielen produzierenden Unternehmen nicht vorhanden sind. Fertigungsunternehmen besetzen daher neue Stellen für Datenwissenschaftler oder Chief Data Officers, um die Daten zu verstehen und zu nutzen. Diese werden für die Genauigkeit der erhobenen Daten verantwortlich sein und dessen Auswirkungen auf das tägliche Geschäft verstehen. Unternehmen, die diese Rolle einführen, werden in der Lage sein, die Vorteile der digitalen Zwillinge besser zu nutzen.

  3. Die globale Wirtschaft befindet sich in einem Zustand der Unsicherheit und Schwankungen, welcher zu Lieferengpässen, Preissteigerungen und Rezessionen führt. Diese Herausforderungen zwingen Unternehmen dazu, ihre digitalen Investitionen auszuweiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Studie von IFS / IDC zeigt, dass 75 % der Hersteller sich selbst als digital reif betrachten. Eine weitere Studie von McKinsey weist darauf hin, dass viele Unternehmen nicht über “Probe-Status” hinauskommen können, was bedeutet, dass sie erfolgreiche Pilotprogramme nicht skalieren und neue Tools und Technologien nicht vollständig nutzen können, um bedeutende Ergebnisse zu erzielen.

    2023 wird von weiterhin instabilen Marktdynamiken geprägt sein und Hersteller müssen ihre digitalen Transformationsstrategien neu bewerten, um weitere Verluste ihrer Investitionen und Anstrengungen zu vermeiden. Dies erfordert einen Fokus auf die tatsächlichen Geschäftsanforderungen, den Integrationsprozess von Pilotprogrammen in den täglichen Geschäftsablauf und die Förderung digitaler Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden. Eine erfolgreiche digitale Transformation kann positive Auswirkungen auf das Umsatz- und Gewinnwachstum eines Unternehmens haben. Es ist wichtig, dass der Fokus auf den Geschäftsanforderungen und nicht nur auf der Technologie liegt.

  4. Bis 2025 werden 2 von 3 Herstellern ihre älteren Anlagen digital verbessert haben, um sie mit ihren MES-Systemen zu verbinden, damit die Produktivität verbessert werden kann. Moderne Produktionsmaschinen sind deutlich einfacher mit Geschäftssystemen zu verbinden. Hersteller, die also in moderne Maschinen investieren und sie mit ihren ERP-System verbinden, stellen eine Optimierung in ihren Geschäftsprozessen und in ihrer Geschäftsleistung fest.

    Einige Hersteller besitzen jedoch noch grosse, teure Produktionsmaschinen, die vor der Computerintegration und -anbindung gebaut wurden. Diese Unternehmen riskieren, denjenigen, die bereits auf ihrer digitalen Transformationsreise sind, hinterherzulaufen; es sei denn, sie modernisieren ihre Prozesse und integrieren ihre Anlagen in ihr vorhandenes System. Die Nachfrage nach Sensoren für ältere Maschinen ist gestiegen und deutet auf einen stärkeren Fokus auf MES-Systeme hin.

  5. Laut Prognosen werden bis 2025 40 % der Hersteller Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um geschäftliche Entscheidungen zu unterstützen. Die steigende Menge an Daten, die durch die digitale Transformation zur Verfügung steht, kann durch KI und maschinelles Lernen ausgewertet werden, um bessere Entscheidungen zu treffen. Die KI hilft dabei Fertigungslinien autonomer und die Hersteller agiler und kundenorientierter zu gestalten. Bis 2027 wird der KI-Markt einen Wert von 16,3 Milliarden US-Dollar haben und es werden voraussichtlich 40 % der produzierenden Unternehmen KI in ihre Entscheidungsprozesse miteinbeziehen.
 
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Fertigungsbranche im Jahr 2023 vor enormen Herausforderungen steht. Unternehmen müssen sich anpassen, um dem Wettbewerb gerecht zu werden und konkurrenzfähig zu bleiben. Dies kann durch die Einführung personalisierter Produkte, den Einsatz neuester Technologien und den Fokus auf Nachhaltigkeit erreicht werden.
 
Handeln Sie jetzt und stellen Sie sich den Herausforderungen und werden Sie Teil der Lösung, um Ihre Zukunft erfolgreich zu gestalten! Sollten Sie Fragen über mögliche Schritte oder zu den Potenzialen von IFS Cloud in Ihrem Unternehmen haben, kontaktieren Sie uns gerne!
 
 
 
 
 
 
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