Kaum ein IT- oder Softwareunternehmen, das seinen Kunden nicht die ultimative Begleitung bei der digitalen Transformation verspricht. Bei solchen Aussagen ist allerdings Vorsicht geboten. Getreu dem Sprichwort «wer nur einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel» besteht der Beistand bei der Digitalisierung nämlich oftmals nur im Verkauf von Produkten, Services und Dienstleistungen aus dem bereits vorhandenen Portfolio, ungeachtet ob diese die gestellten Probleme lösen oder nicht.
Kolumne von Urs Prantl
Auch wenn die Führung durch den digitalen Dschungel von den meisten IT-Anbietern vollmundig als «Beratung» verkauft wird, in der Praxis hat deren Vorgehen aber meist wenig damit zu tun. Und taugt somit auch nicht zur Bewältigung der digitalen Transformation, die tief in allen Bereichen des Kundenunternehmens wirkt. Wirkungsvolle Begleitung bei der Digitalisierung in KMU kann nämlich nur dann funktionieren, wenn die Anwenderinnen und Anwender mit ihren fachlichen Bedürfnissen und Nutzenerwartungen ins Zentrum gerückt werden – und nicht der IT-Anbieter mit seinen Produkten und Lösungen. Egal wie anpassbar diese auch sein mögen.
Damit sind wir bei der Frage nach dem richtigen Begleiter für eine sichere Führung durch den digitalen Wildwuchs (inklusive KI) der heutigen Zeit. Doch wie finde ich den Partner, der mir nicht bloss seine Produkte verkaufen will, sondern mir als Unternehmen einen ganzheitlichen Weg weist? Insbesondere in Zeiten immer knapperer Ressourcen, ganz speziell in KMU.
Klassische IT-Dienstleister und Softwareanbieter sind – wie oben ausgeführt – in der Regel die falschen Helfer auf dem Weg durch die digitale Transformation. Sie haben ihren «Hammer» und sehen beim Kunden meist das Problem «Nagel». So braucht es ohne Zweifel einen Partner, der die gesamtstrategische Frage der digitalen Transformation in einem KMU offen und ohne Vorwegnahme ihrer Lösung sauber analysiert und individuell berät.
Den klassischen Softwareanbietern und IT-Dienstleistern empfehle ich daher seit Jahren, dass sie sich breit angelegt mit dem Business ihrer Kunden beschäftigen sollten und nicht einfach immer nur eng auf das Einsatzgebiet ihrer IT-Lösungen starren sollten. Ziel sollte es sein, dass der Anbieter das Geschäft seiner Kunden – allein aufgrund der Häufigkeit der Projekte und den damit gemachten tiefen Erfahrungen – deutlich besser kennt als sie selbst. Nur so kann er zum bevorzugten Branchenpartner und damit zum «trusted» Begleiter bei der digitalen Transformation werden.
Urs Prantl kreiert mit seinem Unternehmen KMU Mentor GmbH zukunftssichere und gesund wachsende IT-Unternehmen und begleitet ihre Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Unternehmensnachfolge und beim Firmenverkauf. Gleichzeitig ist er Host des Podcasts Prantls 5A, in welchem er die Einzigartigkeit erfolgreicher IT-Unternehmen direkt mit ihren Inhaberinnen und Inhabern diskutiert.
Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 25-2
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