Noch vor wenigen Jahren brummten in den Kellern vieler Unternehmen die Server. Dann kam die Cloud – und mit ihr die Idee, Daten extern zu hosten. Heute gehen KMU einen Schritt weiter: Sie beziehen ihre Business-Software direkt als Service. Willkommen im SaaS-Zeitalter.

Symbolbild Copilot
Von der Cloud zur Dienstleistung
Die Cloud ist inzwischen fast so alltäglich wie die bargeldlose Bezahlung im Café. Doch Software as a Service (Saas) geht weiter: Hier wird nicht nur Speicherplatz ausgelagert, sondern gleich die ganze Anwendung. Unternehmen zahlen eine nutzungsbasierte Gebühr, oft monatlich oder jährlich, und erhalten dafür eine stets aktuelle, wartungsfreie Softwarelösung direkt aus dem Browser.
Vorteile, die KMU wirklich weiterbringen
Die Vorteile von SaaS sind vielfältig. Hier eine kleine, nicht vollständige Aufzählung:
- Kosteneffizienz: Keine teuren Lizenzen, keine Installationen, keine Wartung. Bezahlt wird nur, was genutzt wird – und das lässt sich jederzeit anpassen oder kündigen.
- Flexibilität: SaaS skaliert mit dem Unternehmen. Neue Funktionen, mehr Nutzer, andere Module? Kein Problem.
- Einfachheit: Die Software ist sofort einsatzbereit, Updates laufen automatisch und die IT muss sich nicht um Infrastruktur kümmern.
- Mobilität: Arbeiten von überall, ob im Büro, im Zug oder im Homeoffice.
Aber auch SaaS hat seine Schattenseiten
Wie alle Technologien bietet auch SaaS nicht nur Vorteile. Hier sind einige der möglichen Nachteile:
- Abhängigkeit: Ohne Internet kein Zugriff. Und wenn der Anbieter wankt, wankt auch das eigene System.
- Datenschutz: Die Daten liegen auf fremden Servern – das verlangt Vertrauen und klare Abmachungen.
- Kompatibilität: Nicht jede SaaS-Lösung spricht dieselbe Sprache wie bestehende Systeme. Schnittstellen müssen geprüft und ggf. individuell angepasst werden.
Auf ein oft gehörtes Vorurteil zum Thema SaaS gehen wir im nächsten Abschnitt detaillierter ein:
Sicherheit: Mehr als nur ein Serverstandort
Für viele KMUs ist insbesondere die Frage der Datensicherheit zentral und oft mit Skepsis gegenüber SaaS verbunden. Besonders in regulierten Branchen gelten strenge Vorgaben, etwa zum Hosting auf eigenen Servern. Doch auch jenseits gesetzlicher Verpflichtungen bleibt das Gefühl: «Unsere wertvollen Daten gehören nicht in irgendeine Cloud.»
Dabei gilt: Moderne SaaS-Anbieter investieren massiv in Sicherheit, oft weit mehr, als ein KMU intern leisten könnte.
Dazu gehören:
- Zertifizierte Rechenzentren mit physischer und digitaler Zugangskontrolle
- Verschlüsselung auf Transport- und Speicherebene
- Redundanz und Backup-Strategien, die Ausfälle minimieren
- Regelmässige Penetrationstests und Audits
- Transparente Datenstandorte, oft mit Wahlmöglichkeiten für Schweizer oder EU-Hosting
Gerade für KMUs kann das bedeuten: Mehr Sicherheit als im eigenen Keller, ohne den Aufwand und die Kosten einer eigenen Infrastruktur. Entscheidend ist, die richtigen Anbieter zu wählen sowie die eigenen Anforderungen klar zu definieren.
SaaS in der Schweiz – wohin geht die Reise?
SaaS für Schweizer KMU zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor. Cloudlösungen entlasten die IT, modernisieren Prozesse und schaffen Raum für Innovation – oft sogar mit KI-Unterstützung. Die Anbieterlandschaft wächst, und auch branchenspezifische Lösungen sind längst verfügbar.
Die Richtung ist klar: Software wird zur Dienstleistung. Und während sich die digitale Landschaft weiterentwickelt – etwa von SaaS zu Agentic AI – zeigt sich: Wer digitale Modelle früh versteht, gestaltet die Zukunft aktiv mit.
Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 25-3
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