Routine ade: So entlasten Low-Code-Tools Ihr Team

22.09.2025
4 Min.
Zeitfresser wie manuelle Dateneingaben oder doppelte Abläufe bremsen viele KMU aus. Doch mit Low-Code-Plattformen wie Make.com, n8n, Zapier oder Power Automate lassen sich Routineaufgaben effizient automatisieren. Ganz ohne Programmierkenntnisse. Der Beitrag zeigt anhand konkreter Praxisbeispiele, wie Unternehmen einfach starten und messbar profitieren können. 
 
 
Symbolbild von Ryland Dean via Unsplash
 
 

Digitale Helfer für den Arbeitsalltag

E-Mails kopieren, Formulare weiterleiten, Daten von A nach B übertragen – viele dieser Aufgaben sind notwendig, aber alles andere als wertschöpfend. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen fehlt oft die Zeit oder das Know-how, um diese Prozesse systematisch zu verbessern. Doch es gibt eine Lösung, die erschwinglich und ohne IT-Abteilung umsetzbar ist: Low-Code- und No-Code-Automatisierungstools.
 

Was steckt hinter Low-Code?

Low-Code-Plattformen ermöglichen es, digitale Workflows visuell zusammenzustellen – wie auf einer Leinwand Bausteine zu verbinden. Statt zu programmieren, zieht man Module wie «E-Mail empfangen», «Datensatz erstellen» oder «PDF generieren» einfach zusammen. Dienste wie n8n, Make.com, Zapier oder Power Automate bieten Schnittstellen zu Hunderten von Tools, vom CRM bis zur Zeiterfassung.
 
Der grosse Vorteil: Diese Plattformen sprechen die Sprache von Nicht-Technikern. Mitarbeitende aus Marketing, HR oder Administration können selbst Automatisierungen erstellen – oft mit etwas Schulung. So entsteht eine neue Form der digitalen Selbstermächtigung, die Innovation fördert. Gleichzeitig erlaubt die visuelle Darstellung eine bessere Übersicht – und Prozessoptimierung wird greifbar.
 

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Schweizer Reinigungsunternehmen musste täglich Einsatzzeiten manuell erfassen. Die Daten wurden später in Excel übertragen – fehleranfällig und zeitraubend. Die Lösung: Mit Make.com wurde ein Ablauf eingerichtet, der Formulareingaben direkt in die zentrale Datenbank überträgt, bei Unstimmigkeiten benachrichtigt und Berichte generiert. Das Resultat: Rund sechs Stunden Arbeitszeit wurden pro Woche eingespart – ganz ohne Code.
 
Ein weiteres Beispiel: Ein Handelsunternehmen automatisierte mit n8n die Lead-Erfassung. Formular-Daten landen automatisch in HubSpot, das Vertriebsteam wird benachrichtigt und ein Follow-up-Termin in Outlook eingetragen. Die Reaktionszeit stieg um über 40%.
 
Auch ein Architekturbüro profitierte: Anfragen über die Website werden nun automatisch in einer Datenbank erfasst, kategorisiert und intern zugewiesen – inklusive Terminvorschlag. Das reduziert manuelle Zwischenschritte und schafft mehr Zeit für Kundengespräche.
 

Schnell starten – aber mit Plan

Drei Fragen helfen beim Start:
  • Welche Aufgaben wiederholen sich regelmässig?
  • Wo entstehen die meisten Fehler?
  • Welche Tools sind bereits im Einsatz?
 
Wichtig: Klein anfangen – etwa mit einer Routineaufgabe pro Woche. Erste Erfolge fördern Vertrauen und Akzeptanz im Team.
 
Hilfreicher Tipp: Prozesse zuerst händisch aufzeichnen, bevor man sie digitalisiert. Oft entdeckt man dabei unnötige Schritte, die sich vereinfachen oder eliminieren lassen. Wer auf einfache Quick Wins setzt z.B. automatische E-Mail-Weiterleitung oder das Anlegen von Aufgaben in Tools wie Trello oder Asana, baut Schritt für Schritt ein digitales Fundament auf.
 

Fazit: Effizienzgewinne für alle

Low-Code-Tools bieten enormes Potenzial gerade für Unternehmen, die flexibel bleiben wollen. Sie sparen Zeit, senken Kosten und schaffen Freiräume für das Wesentliche: Kundenservice, Innovation, Wachstum.
 
Und das Beste: Die Einstiegshürden sind heute minimal. Wer klein beginnt und strukturiert vorgeht, kann Schritt für Schritt zur digitalen Effizienz gelangen – ganz ohne IT-Abteilung und grosse Budgets.
 
 

Der Autor

 
 
Yannick Hunn ist Gründer der DIGITAL.io GmbH und unterstützt Unternehmen bei der digitalen Transformation mit Fokus auf pragmatischen Automatisierungen, digitalen Strategien und deren Umsetzung. www.digitalio.ch

 

 

 

Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 25-2

 

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