Die meisten Personen in der Schweiz nerven sich über Cookie-Banner. Sie klicken Cookie-Banner reflexartig weg. Weshalb setzen trotzdem viele Unternehmen und Organisationen ein Cookie-Banner auf ihrer Website ein? Häufig unterliegen sie einem Missverständnis mit Blick auf das neue Datenschutzgesetz. Teilweise möchten sie Transparenz schaffen und eine Wahl erlauben, obwohl 77 % der Befragten solche freiwilligen Cookie-Banner ablehnen. Dies zeigt eine neue Umfrage.
Symbolbild von KI erstellt
In der Schweiz informieren immer mehr Unternehmen und Organisationen mit einem Cookie-Banner über den Einsatz sogenannter Cookies auf ihrer Website. Doch allein schon von solchen Cookie-Bannern sind 73 % der Nutzenden genervt.
Viele Unternehmen und Organisationen glauben, dass sie mit einem Cookie-Banner Transparenz schaffen und ihren Website-Besuchenden eine Wahl ermöglichen. Doch eine neue Umfrage zeigt, dass die von Cookies betroffenen Nutzende das anders sehen: Sie kritisieren, dass überhaupt Cookies und damit Tracking eingesetzt werden. Sie kritisieren, dass sie keine echte Wahl haben. 77 % der Nutzenden halten deshalb freiwillige Cookie-Banner für eine schlechte Idee.
Das Datenschutzgesetz sieht kein Obligatorium vor
«Aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz ist es schwer verständlich, weshalb nervige Cookie-Banner ohne Not eingesetzt werden», meint Martin Steiger, Rechtsanwalt und Mitgründer von Datenschutzpartner. Das neue Datenschutzgesetz, welches seit dem 1. September 2023 in Kraft ist, sieht kein Obligatorium für Cookie-Banner vor. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Nutzenden scheint das zu wissen.
«Mit dem neuen Datenschutzgesetz verbreitete sich in der Schweiz der Irrtum, Websites müssten ihre Besuchenden mit einem Cookie-Banner belästigen. Diese und weitere Missverständnisse haben uns motiviert, die Datenschutzpartner Academy zu gründen», so Rechtsanwalt Martin Steiger. Die Wissensvermittlung erfolgt über themenbezogene Webinare. Individuelle Fragen zum Datenschutzrecht können Rechtsanwalt Martin Steiger in regelmässigen Legal Sessions direkt gestellt werden.
Ausserdem haben die Mitglieder der Datenschutzpartner Academy Zugriff auf die Aufzeichnungen und Unterlagen aller bisherigen Veranstaltungen als wertvolles Nachschlagewerk. Bei Cookie-Bannern beispielsweise geht es um Fragen wie: Wieso gibt es Cookie-Banner? Was sagen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die ePrivacy-Richtlinie der EU und das schweizerische Recht dazu? Wie muss ein Cookie-Banner gestaltet sein, damit er rechtskonform ist? Welche Website benötigt welches Cookie-Banner? Und welche Website benötigt kein Cookie-Banner?
Details zur Umfrage:
Die Umfrage erfolgte zwischen dem 2. und 8. Mai 2024. Zielgruppe waren Personen ab 18 Jahren aus der Deutschschweiz inkl. repräsentativer Gewichtung der Ergebnisse nach Geografie, Geschlecht und Altersverteilung der Bevölkerung.
Frage 1: Nerven dich Cookie-Banner? 935 Antworten
Ja |
73,48 % bzw. 690 Antworten |
Nein |
26,52 % bzw. 245 Antworten |
Frage 2: Sind Cookie-Banner in der Schweiz Pflicht? 222 Antworten
Ja |
45,79 % bzw. 106 Antworten |
Nein |
54,21 % bzw. 116 Antworten |
Frage 3: Wie findest du freiwillige Cookie-Banner? 214 Antworten
Gut, eine Wahl zu haben |
15,27 % bzw. 33 Antworten |
Gut zu wissen, welche Cookies eingesetzt werden |
8,06 % bzw. 19 Antworten |
Schlecht, weil ich keine (wirkliche) Wahl habe |
49,57 % bzw. 106 Antworten |
Schlecht, weil das Unternehmen Cookies einsetzt |
21,91 % bzw. 45 Antworten |
Andere Gründe |
5,19 % bzw. 11 Antworten |
Die Datenschutzpartner AG hat für die Umfrage das Schweizer Online-Tool «Boomerang Ideas» genutzt. Die KI-gesteuerte Insights-Generierung aus den sozialen Medien hält Marktforschungsstandards und hohe Anforderungen in puncto Datenschutz ein.