Michael Bechen: "Starten Sie dort, wo es richtig weh tut!"

06.01.2025
4 Min.

Decken sich die Bedürfnisse Schweizer KMU in Sachen IT mit den Plänen der IT-Anbieter für das Jahr 2025? Und was meinen ausgewiesene Fachpersonen zu den Trends? Der topsoft Trendkompass 2025 geht diesen Fragen auf den Grund. Hier lesen Sie die Antworten von Marketing-Experten Michael Bechen.

 

Michael Bechen ist Vice President Marketing bei Infoniqa

Fast 20 Jahren Marketing- und Führungserfahrung hat Michael Bechen, dies mit Schwerpunkt auf B2B-Zielgruppen im DACH-Raum. Als Marketing und Sales-Experte setzt er auf einen datengetriebenen Ansatz und moderne Technologien, um wirkungsvolle Strategien zu entwickeln. 

 

Welche IT-Trends sehen Sie als entscheidend für den Erfolg von Schweizer KMU im Jahr 2025?

2025 sind Automatisierung, KI-gestützte Prozesse und Cloud-Lösungen entscheidend für den Erfolg von Schweizer KMU. Sie schaffen Effizienz und ermöglichen datenbasierte Entscheidungen. Ergänzend sind ESG-konforme IT-Strategien und sichere Lösungen nach DSG-Standards essenziell, um Nachhaltigkeit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit in einer vernetzten Welt zu stärken.

 

Mit welchen konkreten Themen, Entwicklungen oder Innovationen beschäftigt sich Ihr Unternehmen im 2025?

Infoniqa setzt 2025 auf KI-Helfer, die KMU im Alltag entlasten und smarte Entscheidungen ermöglichen. Mit BPO-Angeboten für Payroll und Finance steigern wir die Effizienz unserer Kunden, während alle unsere Lösungen als flexible Cloud-Services verfügbar sind. So schaffen wir mehr Zeit fürs Wesentliche und unterstützen die KMU auf ihrem Weg zu nachhaltigem Wachstum.

 

Alle reden von KI. Was fragen Ihre Kunden konkret in diesem Bereich nach?

Unsere Kunden suchen gezielt nach KI-Anwendungen, die ihnen den Alltag erleichtern, z. B. durch automatisierte Lohnabrechnungen, Buchhaltungsprozesse oder präzise Datenanalysen. Im Fokus stehen einfache Integration, intuitive Bedienbarkeit und Lösungen, die spürbare Effizienzgewinne und messbare Mehrwerte für ihre Geschäftsprozesse bringen.

 

Digitalisierung, Transformation, Automatisierung: Die Schlagworte überfordern viele. Was ist Ihre Empfehlung, wie oder wo sollte ein KMU damit starten?

Statt direkt alles digitalisieren zu wollen, empfehle ich: Starten Sie dort, wo es richtig weh tut! Identifizieren Sie die Prozesse, die Ihnen oder Ihrem Team den meisten Aufwand und Frust bereiten – sei es die manuelle Lohnabrechnung, eine umständliche Buchhaltung oder fehlende Übersicht über Kundendaten. Beginnen Sie klein, aber strategisch: Wählen Sie eine Lösung, die genau diese Schmerzpunkte adressiert und skalierbar ist.

Wichtig ist, die Mitarbeitenden von Anfang an einzubinden und klar zu kommunizieren, wie diese Veränderung ihren Alltag erleichtert. Digitalisierung ist kein Marathon, den man an einem Tag läuft, sondern eine Reise – also: Einen Schritt nach dem anderen, aber in die richtige Richtung. Und vergessen Sie nicht: Es darf und soll auch Spass machen, Neues zu entdecken und zu vereinfachen!

 

Carte Blanche

Die Zukunft der KMU liegt nicht nur in Technologie, sondern im Mut zur Veränderung. Digitalisierung, Automatisierung und KI sind Werkzeuge, keine Ziele. Der Fokus sollte immer darauf liegen, Menschen zu entlasten, Freiräume für Kreativität zu schaffen und echten Mehrwert für Kunden zu liefern. Dabei zählen Pragmatismus und das Bewusstsein, dass kein Unternehmen perfekt starten muss – Fortschritt entsteht durch kleine, konsequente Schritte. Und eines ist sicher: Erfolg entsteht, wenn wir Technologie mit Menschlichkeit verbinden. Denn am Ende des Tages geht es darum, Geschichten zu schreiben, die bleiben – für Mitarbeitende, Kunden und die Gesellschaft.