Laut Studie generieren nur 3 % der Schweizer Unternehmen mit KI bereits Kundennutzen

19.11.2025
3 Min.
Auch wenn KI in immer mehr Schweizer Unternehmen eingesetzt wird, einen klaren Kundennutzen generiert sie nur in 3 % der Fälle. Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie zum Thema KI, an der auch 107 Unternehmen aus der Schweiz teilnahmen.
 
 
Der Anbieter von Open-Source-Lösungen Red Hat hat die Ergebnisse einer neuen Untersuchung bekannt gegeben (1).
 
Auf die Frage nach der IT-Strategie ihres Unternehmens für die nächsten 18 Monate geben 79 % der Befragten in der Schweiz an, dass die Verschlüsselung im Zeitalter von Quantencomputern eine Top-Priorität ist, gefolgt von Virtualisierung (76 %) und Hybrid- oder Multi-Cloud (75 %). 75 % räumen zudem der KI einen hohen Stellenwert ein: Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizer  Unternehmen bis 2026 eine Steigerung ihrer Investitionen in KI um durchschnittlich 30 % erwarten (2). Allerdings geben 97 % der befragten Unternehmen an, dass sie noch keinen Kundennutzen aus ihren KI-Investitionen ziehen (3).
 

KI als ein kontinuierlicher Prozess

Die höchste Priorität für die Befragten bei KI (75 %) hat die Operationalisierung von KI (82 %). Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen zudem die Gewährleistung von Transparenz und Offenheit in der KI-Strategie (81 %) und KI-Agenten (80 %).
 
Die Gewinnung und Bindung von Talenten bleibt eine Herausforderung. In der Schweiz identifizieren die Befragten drei kritische Qualifikationslücken an der Spitze: Cloud-Computing-Fähigkeiten (78 %) führen die Liste an, während Security-Fähigkeiten (77 %) und strategische/geschäftliche Fähigkeiten (77 %) nahezu gleichauf als dringendste Bedarfe genannt werden.
 
Die Befragten sehen Hindernisse bei der Einführung von KI, insbesondere die hohen Kosten für die Implementierung und Wartung (37 %), unzureichende Infrastruktur oder Ressourcen (35 %) oder die fehlende Transparenz bei den KI-Modellen (35 %)
 
Darüber hinaus geben 97 % der Befragten an, dass sie mit Schatten-KI konfrontiert sind, das heisst der unbefugten Nutzung von KI-Tools durch Mitarbeitende.
 

Vertrauen durch Komplexität gemindert – Open Source als Schlüssel

Das Vertrauen in das Potenzial der Schweiz auf der globalen KI-Bühne ist gross: 95 % der Befragten stimmen zu, dass das Land eine führende KI-Rolle einnimmt oder das Potenzial hat, innerhalb der nächsten drei Jahre eine solche zu erreichen (4). Ebenfalls hohe Werte verzeichnen hier andere europäische Länder wie Spanien mit 99 % oder Schweden und die Niederlande mit 98 % (5). Als Hauptgründe, die den Aufstieg der Schweiz zu einer führenden KI-Nation behindern, nennen die Befragten das Fehlen von öffentlichen Mitteln (52 %), das unzureichende Engagement des privaten Sektors (48 %) sowie den Mangel an Nachwuchstalenten (43 %) (6).
 
Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Ziele im Bereich KI umzusetzen, setzen Schweizer Unternehmen in allen Bereichen ihrer IT-Strategie auf Open Source. Die Befragten halten fast einstimmig (98 %) Open-Source-Software für Unternehmen für wichtig, wenn es um Kostenoptimierung, Virtualisierung, Sicherheit und AI geht.
 
Die Cloud ist und bleibt eines der drei wichtigsten Themen auf der IT-Agenda in der Schweiz. Dabei erhöht KI als zusätzlicher Workload die Komplexität und muss mit den sich entwickelnden Cloud-Strategien in Einklang gebracht werden. Die Hindernisse für die Cloud-Einführung bestehen weiterhin: Die Befragten nennen Bedenken hinsichtlich interner Silos (73 %), Entscheidungspausen bei Infrastrukturinvestitionen aufgrund von Marktunsicherheit (67 %) und der Souveränität (65 %). Bei der Betrachtung der Cloud-Souveränitätsstrategie für die nächsten 18 Monate legen die Befragten aus der Schweiz den Schwerpunkt auf Flexibilität und Wahlfreiheit bei IT-Anbietern (87 %), operative Kontrolle und Autonomie (83 %) sowie die Sicherung der Software-Lieferkette (81 %).
 
 
Richard Zobrist, Country Manager Schweiz bei Red Hat, meint dazu: «Die Schweizer Unternehmen senden ein unmissverständliches Signal: 87 Prozent fordern mehr IT-Flexibilität und Auswahl bei ihren Cloud-Anbietern, da Cloud-Souveränität zur Top-Priorität wird. Die reine Cloud-Migration ist vorbei; es geht jetzt um digitale Kontrolle und die Fähigkeit, Workloads und Daten dort zu betreiben, wo sie am sinnvollsten sind. Mit einer Zustimmungsrate von fast 100 Prozent in allen strategischen Bereichen zeigt sich klar, dass Enterprise Open Source der Schlüssel ist, um Souveränität, Transparenz und Wahlfreiheit in der hybriden Cloud zu gewährleisten.»
 
Und Hans Roth, Senior Vice President und General Manager EMEA bei Red Hat, ergänzt: «Unternehmen wünschen sich mehr operative Kontrolle und IT-Resilienz, um sich in einer Welt ständiger Umbrüche anzupassen. Die Umfrageergebnisse sowie unsere täglichen Gespräche zeigen, dass Souveränität ganz oben auf der Agenda für die laufenden Cloud-Strategien von Unternehmen und die sich abzeichnenden Chancen im Bereich KI steht. Open Source spielt bei diesem Wandel eine zentrale Rolle, da es Unternehmen die Transparenz und Flexibilität bietet, schnell und ohne Kompromisse innovativ zu sein. Red Hat hilft Unternehmen dabei, die Wahlfreiheit zu behalten, wo ihre Daten gespeichert werden, wie ihre Infrastruktur betrieben wird und mit wem sie zusammenarbeiten. Souveränität und Resilienz entstehen durch Ökosysteme, nicht durch Silos. Als unsere Aufgabe sehen wir es, jedes Modell, jeden Beschleuniger und jede Cloud zu ermöglichen – wobei Vertrauen im Mittelpunkt steht.»
 
 
(1) Methodik: Im Rahmen der von Censuswide durchgeführten Studie wurden 909 IT-Manager und -Direktoren (einschliesslich Infrastruktur- und Cloud-Infrastruktur-Verantwortliche) sowie KI-Ingenieure (einschliesslich Software-Ingenieure in KI/ML, NLP- und LLM-Ingenieure sowie Data Scientists) aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern in der EMEA-Region (in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Vereinigten Königreich) befragt. Davon sind 107 aus der Schweiz. Censuswide hält sich an die Richtlinien der Market Research Society, beschäftigt Mitglieder dieser Gesellschaft und befolgt den MRS-Verhaltenskodex sowie die ESOMAR-Grundsätze. Censuswide ist ausserdem Mitglied des British Polling Council. 
 
(2) Bei den erwarteten Investitionssteigerungen zeigt sich eine Zweiteilung: 43 % der Befragten erwarten eine Steigerung im Bereich von 21 bis 50 %. Nahezu gleichauf liegen 42 % der Befragten, die einen Anstieg von 5 bis 20 % prognostizieren. Eine starke Steigerung von 51 bis 75 % erwarten 15 % der Befragten. 
 
(3) Die Befragten sollten auch die KI-Phase auswählen, die am ehesten auf ihr Unternehmen zutrifft. Dabei nennen:
 
31 % die Phase 3 – Untersuchung von KI-Anwendungsfällen
27 % die Phase 2 – Vorbereitung für KI
23 % die Phase 1 – Aufbau von Awareness für KI
16 % die Phase 4 – Maximierung der KI-Investitionen
3 % die Phase 5 – Steigerung des Kundennutzens 
 
(4) 61 % der Befragten meinen, dass die Schweiz bereits eine weltweit führende Kraft im Bereich KI ist, 35 % glauben, dass dies in drei Jahren erreicht werden könnte. 
 
(5) Spanien hat den höchsten Anteil an Befragten, die angeben, dass ihr Land eine global führende KI-Rolle einnimmt oder das Potenzial dazu hat (99 %), gefolgt von Schweden, Deutschland und den Niederlanden (alle 98 %). Italien hat mit 76 % den niedrigsten Anteil. 
 
(6) Antworten der Befragten, die nicht denken oder sich nicht sicher sind, dass ihr Land in den nächsten drei Jahren eine weltweit führende Kraft im Bereich KI sein wird oder werden kann.
 
 

Über Red Hat 

Red Hat ist Anbieter von Open-Source-Softwarelösungen und -Services für Unternehmen und nutzt einen Community-basierten Ansatz, um zuverlässige und leistungsstarke Linux-, Hybrid-Cloud-, Container- und Kubernetes-Technologien bereitzustellen. Red Hat unterstützt Kunden bei der Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen, der Integration bestehender und neuer IT sowie der Automatisierung, Sicherung und Verwaltung komplexer Umgebungen. www.redhat.ch