Intelligente Maschinen können nicht mehr, als der Mensch auch kann - aber schneller und genauer als der Mensch: Analysieren, verstehen, bewerten und Lösungen vorschlagen. Der wesentliche Unterschied zur menschlichen Intelligenz liegt darin, dass intelligente Maschinen und Programme in der Lage sind, auf der Basis riesiger Datenmengen zu lernen und sich laufend zu verbessern.
Im Markt und in den Medien ist das Thema künstliche Intelligenz bereits seit längerer Zeit omnipräsent. Die täglichen Meldungen z. Bsp. über autonomes Fahren, unbemannte Flugtaxis oder Roboter, die Saltos schlagen können, reissen nicht ab. Es ist keine Frage, dass wir technologisch in einem neuen Fortschritts-Zeitalter stehen - vieles ist immer schneller möglich und wird nicht mehr Jahre bis zur Realisierung benötigen.
Top 5 Ziele und Kernaspekte durch den Einsatz von KI-Lösungen*
KI ist (k)ein Hype-Thema
Künstliche Intelligenz ist bereits in vielen Bereichen daran, unser Leben und das Business zu verändern - sei dies beim Kommunizieren mit Chatbots, bei der Gesichtserkennung für Zutrittskontrollen oder die Erstellung von Prognosen aufgrund von Algorithmen, wie sie z.Bsp. die Polizei in den USA schon einsetzt, um so präventiv Verbrechen zu verhindern. Das Silicon Valley sowie auch andere Länder feilen fleissig an der Gestaltung unserer Zukunft. Dass KI auch negative Auswüchse mit sich bringen wird, ist vorprogrammiert. Man denke hier nur an das sogenannte «Social Credit System» in China, bei dem Bürger überwacht, Daten aufgrund ihres Benehmens vom Staat gesammelt und mittels künstlicher Intelligenz bewertet und in Personentypen eingeteilt werden (und bei nicht staatlich korrektem Verhalten bestraft). KI wird unsere Gesellschaft dazu zwingen, weitreichende Entscheidungen zu treffen und Fragen nicht nur technologischer Natur zu klären, sondern auch bezüglich Ethik und Datenschutz.
KI ist in Schweizer Unternehmen (noch) nicht überall angekommen
Und wie sieht es mit diesem Thema in Schweizer Unternehmen aus? Ganz am Anfang stehen auch wir nicht mehr, eine ganze Reihe von Schweizer Unternehmen aus der Banken- und Versicherungsbranche, der Telekom und Industrie investieren bereits in Projekte der künstlichen Intelligenz. In unserer Anfang dieses Jahr publizierten Studie haben wir ICT-Verantwortliche in Schweizer Unternehmen näher dazu befragt. Wirft man einen Blick auf diese Resultate, so stellt man fest, dass sich heute erst ein geringer Teil der Unternehmen konkret mit diesem Thema befasst. Für zwei Drittel hat das Thema derzeit noch keinen Vorrang und steht nicht ganz oben auf der Agenda. Wie in anderen ICT-Bereichen stellt sich für die Unternehmen auch (oder gerade) bei Projekten mit hohen Investitionen im KI-Umfeld die Frage des erkennbaren, kommerziell messbaren Nutzens. Bringt z.Bsp. ein Chatbot, der mit nicht unerheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand auf einer Webseite als Messenger für Erstanfragen eingesetzt wird, einen direkt messbaren Nutzen in Franken? Das kann nicht immer beziffert werden - aber bei KI geht es eben auch um Differenzierung und Wettbewerbsvorteile und nicht nur um Monetarisierung. Schlussendlich sind es die immer gleichen, wiederkehrenden Fragen: Wie können aus kreativen Ideen und ersten Lösungsansätzen praktische, wettbewerbsfähige und kommerziell sinnvolle Business Cases realisiert werden?
Dass KI grosses Potenzial bietet, haben die befragten Unternehmen aber erkannt: Bereits 2021 steht das Thema an erster Stelle der Agenda der ICT-Themen. Ein Schritt in die richtige Richtung, denn auf den heute zunehmend digitalisierten und hart umkämpften Märkten dreht sich alles um Reaktionszeiten und das Erkennen von individuellen Kundenbedürfnissen. KI kann Unternehmen dabei unterstützen, schnell auf Veränderungen an der Kunden- und Marktfront zu reagieren und helfen, das Leistungsangebot entsprechend individualisiert und personalisiert auszurichten. Und hat somit definitiv Potenzial, in den kommenden Jahren zum Game Changer im Business zu werden.
*Studie «Künstliche Intelligenz in der Schweiz»: Im Winter 2018/19 wurden 51 ICT-Verantwortliche/Fachbereichsleiter in Schweizer Unternehmen ausführlich zum Thema befragt. www.msmag.ch
Die Autorin
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