Seit 1988 prägt Opacc den Schweizer Markt für Enterprise Software mit. Und dabei immer am Ruder: Beat Bussmann, Gründer und CEO des inhabergeführten Unternehmens. Als Pionier in der Software-Entwicklung hat sich Opacc stets erfolgreich den wachsenden Herausforderungen der digitalen Welt angepasst. Nun tritt der Patron ab und übergibt die operative Führung in neue Hände. Beni Stocker hat sich mit Beat Bussmann unterhalten.
Beat Bussmann (rechts) mit seinem Nachfolger Cris Wouters (links) (Bild zVg von Opacc)
Die Opacc Software AG ist eine der wenigen Schweizer Herstellerinnen von Standard-Software für Unternehmen. Der Erfolg zeigt eindrücklich, dass Schweizer Lösungen gute Chancen im Markt haben, wenn sie nachhaltige Qualität anbieten und die Kundschaft zufrieden ist. Inzwischen zählen über 500 Schweizer Unternehmen aus allen Branchen zum Opacc-Kundenstamm.
Nun übergibt Gründer und CEO Beat Bussmann die Geschäftsführung in die Hände von Cris Wouters. Wir haben uns mit Beat Bussmann zum Gespräch getroffen.
Beni Stocker: Seit der Gründung von Opacc 1988 ist in der Informatik unglaublich viel passiert. Wie schafft man als Software-Hersteller die schnellen und radikalen Veränderungen?
Beat Bussmann: Die zwei wichtigsten Dinge sind Offenheit und Kundenfokus. Mit Offenheit meine ich, dass Architektur und Technologie so gewählt werden, dass sie künftige Anforderungen möglichst gut abdecken können. Kundenfokus bedeutet, neue Anforderungen bei Kunden möglichst früh zu erkennen und dafür Lösungen bereitzustellen. Das ist in der Praxis etwas komplizierter, aber diese Leitplanken sollte man bei aller Dramaturgie und Hektik des Tagesgeschäfts nie aus den Augen verlieren.
Ihre Business- bzw. Enterprise-Software ist in sehr vielen unterschiedlichen Branchen im Einsatz. Wie haben Sie diese vielfältigen Bedürfnisse und verschiedensten Prozesse unter einen Hut gebracht?
Die Schweiz macht rund 1,5 % des weltweiten IT-Marktes aus. Wir haben viele erfolgreiche Unternehmen und Organisationen. Doch ab einer bestimmten Grösse gibt es in einem Branchensegment nicht mehr sehr viele Unternehmen. Zudem haben viele Unternehmen ihre Tätigkeit vertikal und horizontal erweitert. Diese führt dazu, dass eine Branchen-Software es hier schwer hat. Deshalb haben wir uns früh entschieden, uns nicht auf einzelne Branchen zu fokussieren, sondern Best-Practice-Ansätze einer Branche in unserer Standard-Software anzubieten. Denn oft sind diese Ansätze auch für andere Unternehmen und Branchen interessant. Daher kommt es auch, dass wir für Kunden aus praktisch allen Segmenten arbeiten dürfen.
Mit Ihrer grossen Kundenveranstaltung Opacc Connect 2024 im Verkehrshaus Luzern übergeben Sie den Stab in neue Hände. Wie sieht Ihre Nachfolgelösung konkret aus?
Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten das neue Management-Modell definiert und, wie es sich für ein Software-Unternehmen gehört, auch getestet. Das Management-Modell ist eine Weiterentwicklung des seit 1996 bestehenden Partner-Modells. Ein Teil der Partner wird als Executive Partner die Geschäftsführung übernehmen, einer der Executive Partner wird im Rotationsmodell der Managing Partner sein. Dieses Modell soll auch langfristig, also auch wenn alle heutigen Executive Partner in Pension sind, funktionieren.
Welchen Leitsatz geben Sie Ihren Nachfolgern mit auf den Weg?
Erfolg begründet Dankbarkeit und nicht Arroganz.
Beat Bussmann übernimmt von Adrian Bult nun das VR-Präsidium bei Opacc. Zusätzlich wird er auch den VR-Ausschuss für Produktmanagement leiten und so weiter bei der Weiterentwicklung von Plattform und Anwendungen mitwirken.