In die Produktion der Zukunft investieren

29.08.2022
3 Min.
Die Industrie von morgen ist digital und zunehmend autonom. Unternehmen suchen deshalb nach flexiblen und effizienten Produktionslösungen, um mit den Veränderungen mithalten und wettbewerbsfähig bleiben zu können.
 
Wer von der Industrie 4.0 spricht, darf keinesfalls die additive Fertigung (englisch: additive manufacturing AM) aussen vor lassen. Was viele unter dem Begriff «3D-Druck» kennen, hat sich im professionellen Umfeld bereits in unterschiedlichsten Branchen etabliert.
 
 
(Bild: zVG NTN IBAM / Shutterstock)
 
 

Schrittweise zum Ziel

Bei der additiven Fertigung erstellt man auf Basis von digital erfassten Konstruktionsdaten ein gewünschtes Objekt, aus Materialien wie beispielsweise Metall oder Kunststoff. Im Gegensatz zur traditionellen, respektive subtraktiven Fertigung, bei der man ein Werkstück durch das Abtragen von Material anfertigt, wird bei der additiven Fertigung schichtweise oder neuerdings auch volumetrisch (ganze Schichtpakete) Material aufgetragen und zu einem Endprodukt zusammengefügt. 
 
 

Individuelle Lösungen für anspruchsvolle Designs

Über die letzten Jahre hat die additive Fertigung in vielen Bereichen und Branchen Einzug gehalten. Dank einem digital erstellten 3D-Modell erlaubt sie nämlich, komplexe Strukturen in einem Durchgang zu realisieren, was bei konventionellen Fertigungsmethoden nicht möglich ist. 
 
Die kaum vorhandenen Einschränkungen beim Design ermöglichen funktional optimierte, leichtere, ergonomischere und, wenn richtig angewendet, kostengünstigere Produkte. Im Gesundheitssektor arbeitet man deshalb bereits in verschiedensten Bereichen mit der additiven Fertigung. Für Patientinnen und Patienten werden beispielsweise schon seit einiger Zeit Operationsmodelle und Zahnprothesen hergestellt. Die additive Fertigung ermöglicht es hier, für Betroffene eine jeweils auf die persönlichen Anforderungen abgestimmte Lösung zu finden.
 
 

Ressourcen effizienter nutzen

Die additive Fertigung bringt auch umwelttechnische Vorteile mit sich: Die 3D-Modellierung und der sequenzielle Produktionsprozess vermindern den Materialverbrauch. Bei bestehenden Produkten kann durch Reparatur-, Anpassungs- und Umnutzungsmöglichkeiten die Lebensdauer deutlich verlängert werden. Gleichzeitig profitiert man von kürzeren Lieferketten und bei Kleinserien von schnelleren Erstellungszeiten, welche wiederum Ressourceneinsparungen mit sich bringen – das freut die Umwelt sowie das Budget.
 
 

Wissen fördern und als Unternehmen profitieren

Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der additiven Fertigung setzen modernste Gerätschaften und viel Know-how voraus. Mithilfe entsprechender Aus- und Weiterbildungen schult man das Fachpersonal und bleibt auf dem neuesten Stand.
 
Das enorme Potenzial der additiven Fertigung zeigt für Unternehmen in verschiedensten Branchen, dass sich eine Investition lohnt. Die ständig fortschreitende Digitalisierung bringt regelmässig innovative Technologien auf den Markt. 
 
Aufgrund der vielen Möglichkeiten, welche die additive Fertigung bietet, ist es ratsam, bei Fragen Druckdienstleister, Hochschulen oder ein nationales thematisches Netzwerk beizuziehen. 
 
 

NTN IBAM

Das nationale thematische Netzwerk Innovation Booster Additive Manufacturing (NTN IBAM) will das Potenzial der additiven Fertigung, auch 3D Druck genannt, für interessierte Akteure aus Industrie, Forschung und Gesellschaft erschliessen. Diese Akteure können mit bestehenden und neuen Technologien und Materialien vielversprechende Anwendungen und Produktideen entwickeln, testen und validieren. Das NTN kann erfolgreiche Projekteingaben, welche von Experten bewertet werden, mit bis zu CHF 25'000.– unterstützen.
 
Das NTN IBAM ist der Nachfolger des bekannten AM-Netzwerks, das seit 2017 mit Unterstützung der Innosuisse aufgebaut wurde. Die erneute Förderung durch die Innosuisse für die Periode 2021 – 2024 zielt nun primär auf die Innovationsförderung ab. Daneben werden auch weiterhin Networking-Veranstaltungen geplant und realisiert. Das NTN IBAM wird von Konsortialmitgliedern aus Industrie und Wissenschaft unterstützt. Die Vorstandsmitglieder und Schlüsselpersonen sind ausgewiesene Experten in den Bereichen AM, Networking und Business Development. Sie sind alle in ihrem eigenen Unternehmen tätig oder arbeiten in Unternehmen oder Forschungsinstituten.
 
Der Autor Hendrik Holsboer ist der Geschäftsführer des NTN IBAM
 
 
NTN Innovation Booster 
Additive Manufacturing (NTN IBAM)
c/o Swissmem
Pfingstweidstrasse 102 | CH-8005 Zürich
T +41 32 321 94 94 | contact@ibam.swiss
 
 

Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 22-1

 

Das Schweizer Fachmagazin für Digitales Business kostenlos abonnieren

Abonnieren Sie das topsoft Fachmagazin kostenlos. 4 x im Jahr in Ihrem Briefkasten.