Hybride Arbeitsplatzkonzepte sind kein Sprint, sondern ein Marathon

01.12.2024
3 Min.

Die Arbeitswelt befindet sich zweifellos in einem tiefgreifenden Wandel. Mobile und hybride Arbeitsmodelle, die einst eher als aussergewöhnliche und futuristische Konzepte galten, sind seit der Pandemie in zahlreichen Unternehmen zur Realität geworden. Unternehmen wurden praktisch dazu gezwungen, neue Wege der Zusammenarbeit zu finden.

 

So manches Unternehmen musste sich in den letzten Jahren von der Vorstellung des rein fixen Arbeitsplatzes für ihre Mitarbeitenden lösen und allfällige Widerstände gegen mobile Arbeitsplatzkonzepte aufgeben. Auch wenn einige grosse Technologie-Unternehmen ihre Mitarbeitenden in der Zwischenzeit wieder ins stationäre Office zurückbeordert oder die vorher gewährten Homeoffice-Tage verkürzt haben, ändert es nichts daran, dass das mobile und hybride Arbeiten in der Mehrheit der Unternehmen Einzug gehalten hat. 
 
Unsere diesjährige Workplace-Studienarbeit im Frühling bei Schweizer Unternehmen (n=98) hat ergeben, dass die 5 grössten Herausforderungen bei der Umsetzung mobiler und hybrider Arbeitsplatzkonzepte bei den Themen Unternehmenskultur (74%), ICT-Sicherheit (53%), Akzeptanz des Managements (47%), durchgängig digitalisierte Geschäftsprozesse (42%) und Führung/Kontrolle (37%) liegen. 
 

Pflege der Unternehmenskultur und neues Denken 

Die Umstellung auf neue Arbeitsmodelle erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Es gilt, eine Kultur der Zusammenarbeit und des Vertrauens zu schaffen, auch wenn die Mitarbeitenden nicht mehr täglich im Büro präsent sind. Vielen Unternehmen gelingt dies mittlerweile sehr gut, indem sie regelmässig Team-Events und -Erlebnisse aufsetzen und so die gemeinsame Kultur fördern. 
 

ICT-Sicherheit

Ein grosser Knackpunkt für die ICT-Abteilung ist die Dezentralisierung der Arbeitsumgebung, welche die Komplexität der ICT-Sicherheit erhöht. Es muss sichergestellt werden, dass ihre Daten und Systeme auch ausserhalb des Firmennetzwerks geschützt sind. In vielen Fällen kein leichtes Unterfangen, hier kann aber auch auf Unterstützung eines externen Partners gesetzt werden. Durch einen Managed Security Provider kann die Sicherheit oft besser gewährleistet werden – gerade auch bei KMUs, die über begrenzte interne Ressourcen verfügen.
 

Akzeptanz des Managements

Oftmals wird beim Top Management übersehen, dass das Angebot eines modernen, hybriden Arbeitsplatzes für Jobsuchende heute ein entscheidendes Kriterium ist. Ein Unternehmen kann sich dadurch – vor allem auch bei der Generation Z – als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Dies wirkt unterstützend, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
 

Durchgängig digitalisierte Geschäftsprozesse

Mobile und hybride Arbeit ist nur dann effektiv, wenn alle relevanten Geschäftsprozesse End-to-End digitalisiert und zugänglich sind. Hier besteht ein breites Angebot an Collaboration-Tools und -Technologien im Markt, die das sicherstellen können.
 

Organisation, Führung und Kontrolle

Die Führung von Mitarbeitenden, die an verschiedenen Orten arbeiten, erfordert neue Ansätze. Ziele müssen klar definiert werden und es muss Vertrauen in die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden gesetzt werden. 
 

Fazit

Unternehmen, die den Wandel und diese Herausforderungen erfolgreich meistern, werden von einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, einer  gesteigerten Produktivität und einer grösseren Attraktivität als Arbeitgeber für neue Talente profitieren. Dieser Wandel ist jedoch kein «Sprint», sondern vielmehr ein «Marathon», bei dem laufend alle Komponenten überprüft und allenfalls auf dem Weg (zum hybriden Arbeitsplatz) angepasst werden müssen.

 

 

Die Autorin

Corinne Jost ist Head of Marketing bei MSM Research AG
www.msmag.ch

 

 

Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 24-3

 

Das Schweizer Fachmagazin für Digitales Business kostenlos abonnieren

Abonnieren Sie das topsoft Fachmagazin kostenlos. 4 x im Jahr in Ihrem Briefkasten.