ERP und KI – ein Winning Team

23.09.2024
3 Min.

Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz beherrschen die Schlagzeilen. Doch ganz ohne Medienrummel geht die Entwicklung von KI-Anwendungen in ERP-Systemen rasant weiter. Die KI-Technologie bietet gemeinsam mit einer modernen Unternehmenssoftware auch KMU die Möglichkeit, die Effizienz massiv zu steigern und die Kosten zu senken.

 

Symbolbild Ideogram

 

Das ERP-System als Herzstück der Unternehmens-IT hat schon eine lange Tradition. Als Zentrale hält die ERP-Lösung alle Daten vor, damit angeschlossene Umsysteme mit korrekten und aktuellen Informationen arbeiten können.

Doch seit dem Siegeszug der Technologien wie Künstlichen Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) bleibt auch bei den ERP-Systemen kaum ein Stein mehr auf dem anderen. Immer mehr ERP-Anbieter binden KI- und ML-Technologien in ihre Lösungen ein, womit diese schneller, effizienter und effektiver werden.

Bestechende Vorteile

Repetitive Aufgaben werden automatisch erledigt, grosse Datenmengen schnell analysiert und die Informationen stets überwacht, um auf Fehler und Tendenzen hinzuweisen. Die Vorteile von KI-Funktionen in ERP-Systemen sind bestechend, hier eine kleine Auswahl:

  1. Automatisierung von Routineaufgaben: KI kann repetitive Aufgaben wie die Verarbeitung von Rechnungen oder Bestellungen automatisieren. So können sich die Mitarbeitenden auf wichtigere Aufgaben konzentrieren, auch sinkt die Fehlerquote markant.
  2. Entscheidungsmanagement: Eine KI kann grosse Datenmengen in kürzester Zeit analysieren und daraus fundierte Handlungsempfehlungen ableiten. Diese Zahlen und Informationen können das Management bei strategischen Entscheidungen unterstützen.
  3. Bestandsmanagement optimieren: Die KI analysiert die historischen Daten und zieht aktuelle Entwicklungen mit ein, um die optimalen Lagerbestände zu berechnen. Sie kann auf diese Weise Engpässe oder Überbestände vorhersagen und Bestellungen automatisch auslösen oder entsprechende Vorschläge machen.
  4. Produktionsplanung: Die KI kann basierend auf Auftragsdaten, Maschinenkapazitäten und Materialverfügbarkeit detaillierte Produktionspläne erstellen und individuell anpassen. Das sorgt für eine optimale Auslastung der Ressourcen und minimiert die Durchlaufzeiten.
  5. Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance): Durch die Analyse von aktuellen Maschinendaten kann die KI potenzielle Ausfälle vorhersagen und Wartungsarbeiten einplanen, bevor die Maschine ausfällt. Das minimiert Ausfallzeiten und verlängert auch die Lebensdauer der teuren Maschinen.
  6. Marktbeobachtung und Lieferantenmanagement: Die KI schickt Crawler los, die sich aus dem Internet alle relevanten Informationen über Lieferanten und Mitbewerber besorgen. Diese Daten werden von der KI analysiert, um Risiken und Chancen zu erkennen und rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen.
  7. Kundenzufriedenheit und Marketing: Durch personalisierte Empfehlungen und direkte Kundenansprache sowie schnellere Reaktionszeiten kann eine gut trainierte KI die Kundenzufriedenheit erhöhen.

Risiken der KI sind nicht zu unterschätzen

Aber wie so oft wirft jedes Licht auch einen Schatten. Will ein Unternehmen mit einer KI die Leistungen des ERP-Systems und damit die Arbeit der Mitarbeitenden verbessern, dann gilt es, auch einige Fallstricke zu beachten.

Einige mögliche Herausforderungen einer KI sind:

  1. Datensicherheit und Datenschutz: KI-Systeme benötigen grosse Mengen an Daten, um effektiv zu arbeiten. Diese müssen in geeigneter Form vorliegen. Dazu kommt, dass diese Datenmengen durchaus zu Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes führen können.
  2. Abhängigkeit von Technologie: Eine starke Abhängigkeit von KI kann problematisch sein, insbesondere wenn es zu technischen Ausfällen oder Fehlern kommt. Deshalb sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie über Backups und manuelle Prozesse verfügen, um weiterarbeiten zu können, wenn die KI einmal ausfällt.
  3. Kosten: Die Implementierung und Wartung von KI-Systemen können teuer sein. Insbesondere erfordert die Komplexität der Künstlichen Intelligenz ein besonderes Fachwissen, das auch nicht kostenlos zu haben ist. Unternehmen müssen die Kosten der KI deshalb gut gegen die potenziellen Vorteile abwägen.
  4. Veränderungsmanagement: Die Einführung von KI kann zu Widerstand bei den Mitarbeitenden führen, insbesondere wenn sie glauben, dass ihre Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Ein professionelles Veränderungsmanagement und Schulungen sind entscheidend, um die Akzeptanz zu fördern.
  5. Bias und Fairness: KI-Systeme können allfällig vorhandene Vorurteile (Bias) in den Daten übernehmen und deshalb falsche Entscheidungen treffen. Beispiele für solche Vorurteile sind Selektionsbias, Survivorship-Bias oder Confirmation-Bias. Es ist deshalb wichtig, die Algorithmen regelmässig zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie transparent und wunschgemäss arbeiten.

Diese Risiken sollten im Unternehmen jeweils sorgfältig abgewogen werden, um die Vorteile der KI-Integration in ERP-Systemen voll ausschöpfen zu können.

Fakt ist: Die Integration der KI in ERP-Systeme steckt praktisch noch in den Kinderschuhen - es wird deshalb spannend zu sehen, was uns hier noch alles erwartet. Auf topsoft.ch bleiben Sie auf jeden Fall stets auf dem Laufenden.

 

Der Autor

Alain Zanolari ist Redaktor beim topsoft Fachmagazin und der Plattform topsoft.ch

 

 

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