Vom Einmannbetrieb zum grössten Händler für Photovoltaik in der Schweiz: Die Entwicklung der Solarmarkt GmbH ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Begünstigt durch die ständig steigende Nachfrage nach Solarenergie, hat das Schweizer KMU ein rasantes Wachstum hinter sich. Seit 2015 setzt man auf das ERP-System tosca. Dieses wurde inzwischen um den B2B-Webshop als integrierter Teil der Gesamtlösung ergänzt. Das verschafft der Solarmarkt GmbH beträchtliche Vorteile im E-Commerce.
Symbolbild: Bill Mead via Unsplash
Die Solarmarkt GmbH beliefert spezialisierte Fachbetriebe für Photovoltaik-Anlagen in der ganzen Schweiz. Um die zunehmende Nachfrage nach technischen Komponenten besser und effizienter bewältigen zu können, wollte man es den Kunden ermöglichen, Anfragen und Bestellungen im Selfservice-Verfahren online über einen B2B-Webshop abzuwickeln. Der Shop sollte dabei direkt mit dem vorhandenen ERP-System tosca verbunden sein. Realisiert wurde die Gesamtlösung durch dynasoft, welche nicht nur als Softwareherstellerin von tosca verantwortlich zeichnet, sondern auch die E-Commerce-Lösung unter Mitwirkung der Webdesign-Agentur Dachcom gemäss Kundenwunsch konzipierte und entwickelte.
Verlängerter Arm des ERP-Systems
Bei der Konzeption des B2B-Webshops von Solarmarkt stand der Grundgedanke im Vordergrund, einen Teil der ERP-Funktionalität den Kunden online zur Verfügung zu stellen. Dazu zählt beispielsweise die Anzeige der Produktverfügbarkeit, welche gerade bei Photovoltaik-Komponenten aufgrund der internationalen Lieferketten eine grosse Bedeutung hat. Im Shop wird nicht nur der aktuelle Lagerbestand angezeigt, sondern auch die geplanten Lagereingänge mit Menge und Terminen. Eine weitere Besonderheit ist nebst den Materialpreisen auch die Anzeige der Kosten pro Watt-Peak-Leistung oder Kilowatt. Die Werte dienen gleichzeitig auch als Sortierkriterien.
Die Verfügbarkeit der Produkte ist auf einer Zeitachse ersichtlich.
Alle Besonderheiten berücksichtigt
Die Erstellung von Offerten ist mit viel Zeitaufwand verbunden. Eine grosse Erleichterung bietet der neue B2B-Shop. Hier können Kunden die gewünschten Produkte selbst auswählen und im Warenkorb platzieren. Der Kunde hat die Möglichkeit, die Ware direkt zu bestellen oder sich selbst eine Offerte zusammenzustellen. Bestätigt der Kunde die Offerte, wird diese in einen Auftrag umgewandelt. Eine von vielen Besonderheiten findet sich auch im Check-out-Prozess. Die Kunden müssen hier angeben, ob die Zufahrtsstrassen für Sattelschlepper befahrbar sind. Die Antwort ist nicht einfach informativ, sondern stösst im ERP-System einen speziellen Logistikprozess mit Hinweisen an den Spediteur an.
Selfservice wird gross geschrieben
Der B2B-Webshop verfügt über ein komfortables Kunden-Cockpit. Hier können die Kunden nicht nur ihre Adressen und Benutzer verwalten, sondern finden auch sämtliche Bestellungen und Aufträge, einen separaten Download-Bereich für Dokumente, eine Liste der am häufigsten gekauften Produkte und die Möglichkeit der Reklamationserfassung. Integriert ist auch der externe Konfigurator Solar.Pro.Tool, welcher von den Kunden für die Berechnung des benötigten Materials genutzt wird. Die dort generierten Bestelllisten werden in den Webshop eingelesen und bei Erstellung der Offerte oder bei der Bestellung in die Auftragsverwaltung von tosca übernommen. Das Kundenportal wird nächstens noch um die Möglichkeit von Teillieferungen inklusive Terminplanung und Transportkostenberechnung sowie um die Verwaltung offener Warenkörbe erweitert. Alles im Selfservice-Verfahren für die Kunden, versteht sich.
Verschiedene Filter helfen, rasch das richtige Produkt zu finden
Vorteile der integrierten Individuallösung
Ausschlaggebend für den Entscheid, eine individuelle Lösung zu realisieren, war die vereinfachte direkte Integration von ERP und Webshop. Bei der angestrebten Komplexität der Kundenanforderungen müsste zudem auch ein Standardshop extrem angepasst und individualisiert werden, wobei die Durchgängigkeit zum ERP nicht gegeben wäre. Ein weiterer klarer Vorteil der heutigen Lösung ist für Solarmarkt, dass die Gesamtlösung von dynasoft aus einer Hand kommt. Dem Grundgedanken, ohne Schnittstellen auszukommen, kam die Entwicklungsstrategie von tosca sehr entgegen. Das zeigte sich nicht zuletzt auch darin, dass zum Beispiel das PIM-Modul von tosca für das Katalogmanagement, für die Artikeldarstellung im Webshop sowie für den Belegdruck genutzt werden kann. Alle Informationen können so zentral an einem Ort verwaltet und mehrfach verwendet werden.
«Unser Business ist kein Standard-Business»
Der Chefredaktor des topsoft Fachmagazins Christian Bühlmann im Gespräch mit Diego Murillo, Projektleiter E-Commerce von Solarmarkt GmbH
«Dynasoft ist in dringenden Fällen immer erreichbar und geht auf unsere Bedürfnisse ein. Mir gefällt dabei besonders, dass dynasoft mitdenkt und uns auch mal auf kritische Punkte hinweist.»
Diego Murillo, Projektleiter E-Commerce, Solarmarkt GmbH
Herr Murillo, warum haben Sie sich für einen Individualshop und nicht für einen Standard-Shop «ab Stange» entschieden?
Die relativ hohen Kosten einer API-Schnittstelle zur Anbindung eines Standard-Shops waren sicher ein wichtiges Argument. Zudem haben wir von Anfang an geplant, den Shop um zusätzliche Funktionen zu erweitern. Unser Business ist kein Standard-Business. Wir benötigen viele Funktionen, die dynasoft individuell für uns entwickelt hat. Der wohl wichtigste Grund liegt im performanten Zusammenspiel zwischen ERP-System und Webshop.
Wie hat der Innendienst auf die «Verlagerung» von Verkaufstätigkeiten ins Web reagiert?
Unser Innendienst war und ist sehr froh um die Entlastung, da sich der Markt und unser Unternehmen im Wachstum befinden. Standard-Bestellungen laufen nun über den Webshop. Somit hat der Innendienst mehr Zeit für herausforderndere Aufgaben und natürlich auch für unsere Kunden, was uns sehr am Herzen liegt.
Welche Möglichkeiten haben Sie, wenn Ihre Firma weiterwächst und der Shop ausgebaut werden muss?
In dieser Situation befinden wir uns. Gerade deshalb sind wir aktuell an einigen Automatisierungsprojekten wie Teillieferungen, selbstständige Kundenabrufe, automatischer Rechnungsversand und einiges mehr. Dynasoft hat bisher für alle unsere Bedürfnisse eine Lösung gefunden.
Wie ist die mobile Nutzung des Shops sichergestellt und wie können Dokumente (Datenblätter usw.) verwaltet werden?
Wir verwenden ein responsives Design, das alle wichtigen Geräte- bzw. Bildschirmgrössen abdeckt. So gibt es auch für jedes Desktop-Template ein Mobile-Template, welches auf die Mobile-Nutzung optimiert ist. Dokumente legen wir auf unserem lokalen Server ab und verlinken diese ins ERP. Basisartikel fassen bei uns zusammengehörige Artikel zusammen. So können wir beispielsweise ein Datenblatt auf dem Basisartikel ablegen, der dieses dann auf die darunter stehenden Variantenartikel vererbt.
Was war aus Ihrer Sicht beim Projekt am schwierigsten und wie haben Sie das Problem gelöst?
Bei der Einführung des Shops an alles zu denken, alles auf allen Devices zu testen und die Zieltermine einzuhalten. Die Lösung waren Timelines, Pflichtenheft und Priorisierungen. Inzwischen sind die herausforderndsten Projekte die, welche Automatisierungen beinhalten und somit langjährige Innendienst-Prozesse ersetzen sollen. Dies ist je nach Projekt sehr komplex. Dafür ist ein grosses Know-how der Abteilungsprozesse, vor allem der Innendienst-Prozesse, sowie eine gute Abstimmung mit den relevanten Abteilungen sehr hilfreich bzw. unabdingbar.
Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung von dynasoft? Was hat Ihnen dabei am besten gefallen?
Wir sind mit dynasoft sehr zufrieden. Es braucht sicherlich immer eine – nennen wir sie mal – Kennenlernphase. Immerhin trifft Marketing/Verkauf auf IT. Aber wir sprechen inzwischen «dieselbe Sprache» und sind in der Projektabwicklung ein eingespieltes Team. Dynasoft ist in dringenden Fällen immer erreichbar und geht auf unsere Bedürfnisse ein. Mir gefällt dabei besonders, dass dynasoft mitdenkt und uns auch mal auf kritische Punkte hinweist.
Und was sagen Ihre Kunden zum neuen Shop?
Bisher haben wir sehr gutes Feedback erhalten. Die Kunden sprechen von einem modernen und benutzerfreundlichem Webshop, der gerade im Vergleich zu den Shops unserer Mitbewerber sehr gut abschneidet. Es klingt schon fast eingebildet, aber die Kunden sind begeistert bzw. sehr zufrieden. Gründe dafür sind sicher auch, dass unsere Kunden in der Testphase mitwirken konnten und wir immer wieder Kundeninputs einholen und auch umsetzen. Somit können wir auch die Arbeit unserer Kunden vereinfachen und effizienter gestalten, was sehr geschätzt wird.
Vielen Dank, Herr Murillo, für die spannenden Einblicke.
Der Beitrag wurde ermöglicht durch dynasoft AG mit Hauptsitz in Solothurn, dem Anbieter des modular aufgebauten ERP-Systems tosca.
Für weitere Informationen wenden Sie sich an den Autor Knut Mertens, Marketing und Vertriebsleiter der Dynasoft AG.
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