Moderne Business Software bietet eine durchgängige Unterstützung aller Geschäftsprozesse und liefert die Grundlage für strategische und operative Entscheidungen. Die Frage heisst heute nicht mehr, ob Business Software eingesetzt werden soll, sondern welche Lösung sich am besten eignet und wie damit der grösste Nutzen erzielt wird. Antworten darauf liefert das Buch «Business Software als Erfolgsfaktor im Unternehmen». IT-Verantwortliche in KMU finden hier wertvolle Tipps. Hier finden Sie das erste von zehn Kapiteln als Online-Serie.
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Erfolg für Ihr Projekt
„Grüezi Herr Siegenthaler, wir suchen eine Business Software. Können Sie mir bitte ein Standard-Pflichtenheft senden und die Adressen der sechs besten Anbieter?“
„Grüezi, hmm…“ Ich versuche zu argumentieren, warum ich das nicht kann, auch wenn ich gerne hilfsbereit bin. Die Argumentation geht ungefähr entlang dieser Linie: Weil Ihr Unternehmen vermutlich nicht genau gleich funktioniert wie tausend andere, muss auch die Business-Software zu genau diesem einen Unternehmen passen. Und um die ganz spezifischen Anforderungen, welche die Software meistern muss zu kennen, müsste ich schon recht viel über die Firma wissen. Ja und die Sache mit den Adressen: 300 Anbieteradressen könnte ich problemlos nennen, aber sechs?! Das ist schwierig. Ich müsste ja einen Massstab anlegen können um zu entscheiden, welcher Anbieter mit welcher Software „am besten“ ist. Die Marken an diesem Massstab sind aber die individuellen Bedürfnisse des betroffenen individuellen Unternehmens, welches ich ja eben nicht kenne.
Natürlich gibt es noch ganze andere Problemstellungen, die mich motivierten, das vorliegende Buch zu verfassen, wie beispielsweise die langjährige Dozententätigkeit an der Fachhochschule, an der ich den Text als Skript einsetzen werde. Dieses Buch bringt daher Hintergrundwissen, welches für die Auswahl und Einführung von Business-Software nützlich sein kann und beschreibt eine Methode, welche sich in vielen Projekten unserer Beratungstätigkeit bewährt und laufend verfeinert wird.
Was ist ein erfolgreiches Projekt? Mir scheint, dass weniger diese Frage, als eher das Gegenstück dazu gut dokumentiert ist. Viele IT-Projekte scheitern – eine Menge Studien belegen diesen Missstand mit genauen Zahlen.
Im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet dieses Buch Unterstützung, damit Sie als Leser Erfolg in Ihrem IT-Projekt haben.
Dr. Marcel Siegenthaler, 30.10.2014
Kapitel 1: Management Summary
Mit einer Investition von etwa CHF 12’000.- pro Mitarbeiter gehört ein Enterprise-Resource-Planning-System, kurz ERP genannt, schon rein finanziell gesehen zu den grösseren Ausgaben einer Firma. Diesen Aus- gaben stehen auch konkrete Nutzen gegenüber, welche einem Unter- nehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile ermöglichen können. Die Business-Software erlaubt:
- Enge Anbindung an Kunden und Lieferanten
- Kürzere Reaktionszeiten am Markt
- Kleinere Lager
- Kontrollierten Auftragsablauf mit Rückverfolgbarkeit
Das ERP durchdringt das ganze Unternehmen und betrifft alle Prozesse. Mit der heutigen grossen Funktionsbreite der ERP-Lösungen entsteht ein weiterer Vorteil durch die Mehrfachnutzung der Daten. Historisch gewachsene IT-Insellösungen verursachen überproportional viel Auf- wand im Betrieb. Medienbrüche, unterschiedliche User-Interfaces, Datenredundanzen und diverse weitere Nachteile können die Ablösung durch ein integrierendes Gesamtsystem durchaus rechtfertigen.
Um die Vorteile eines modernen ERP auszuschöpfen, ist bei der Auswahl mit grosser Sorgfalt vorzugehen. Das ERP muss möglichst genau zu den Produkten, der Fertigungsart, den Prozessen und der Organisation des Unternehmens passen. Gerade kleinere Unternehmen können sich teure Anpassungen der Software kaum leisten.
Als “Erfolg” des IT-Projektes lässt sich definieren, dass die Abläufe und die Mitarbeitenden im Unternehmen längerfristig umfassend von der Software unterstützt werden. Natürlich sind dabei die finanziellen und zeitlichen Rahmenbedingungen ebenfalls einzuhalten. Um diesen Erfolg zu erreichen, hat sich ein prozessorientierter Ansatz in der Praxis vielfach bewährt; er ist im Kapitel 8 beschrieben.
Letztlich muss das Projekt einer ERP-Einführung mehr leisten als lediglich eine Software mit vielen Funktionen zur Verfügung zu stellen: Es geht um Kommunikation, Kooperation und Aufbau von Wissen im Unternehmen. Das ERP-Projekt wird idealerweise als Chance verstanden, das Unternehmen weiterzuentwickeln.
Das zweite Kapitel der Online-Serie folgt am 6. März 2019.