Einsatz von Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette optimiert Vorgänge

20.11.2023
3 Min.
Hersteller stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, unter anderem sich verändernde Vorschriften, wachsendes Umweltbewusstsein oder technologische Neuerungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und schneller, sicherer und zuverlässiger mit Veränderungen umzugehen, müssen Hersteller auf Intelligente Automatisierung, Process Mining und Process Intelligence setzen. Doch was spricht für den Einsatz von Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette?
 

Symbolbild von KI erstellt

 
Hersteller stehen vor immer neuen makroökonomischen Herausforderungen, unter anderem durch geänderte Vorschriften, internationale Handelskriege und wachsendes Umweltbewusstsein, die tiefgreifende Veränderungen in der Branche mit sich bringen. Ein erheblicher Fachkräftemangel, zunehmende Cyber-Bedrohungen sowie das wachsende Bedürfnis der Kunden nach individualisierten Angeboten und Optionen verkomplizieren die Situation zusätzlich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Vorteile neuer Technologien gewinnbringend einzusetzen und schneller, sicherer und zuverlässiger Veränderungen erzielen zu können, kommen Hersteller um digitale Transformation und Intelligente Automatisierung nicht mehr herum.
 

Was ist Process-Mining?

Die Einführung Intelligenter Automatisierung mag zunächst wie eine grosse Herausforderung erscheinen. Viele Hersteller haben bereits mit Process-Mining begonnen. Laut der Gartner-Definition handelt es sich dabei um „eine Methode, deren Ziel es ist, reale Prozesse zu erkennen, zu überwachen und zu verbessern, indem verfügbares Wissen aus den Ereignisprotokollen von Informationssystemen extrahiert wird“.
 
Durch Prozesserkennung und die Abbildung von Prozessen (Process Mapping) profitieren Fertigungsunternehmen von höherer Transparenz und können so Mitarbeiter, Prozesse und Systeme besser verstehen sowie an den geltenden Best Practices messen. Vollständige Transparenz und verwertbare Erkenntnisse unterstützen die Optimierung von Prozessen. Unternehmen können dann kritische Entscheidungen schneller treffen und ihre Ergebnisse leichter verbessern.
 

Was spricht für den Einsatz von Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette?

Process Intelligence bietet eine enge Verknüpfung von Process-Mining, Task-Mining und Intelligenter Automatisierung. Mit anderen Worten: Sobald Hersteller mithilfe von Process Intelligence Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert haben, können sie sich Gedanken darüber machen, wie sie durch den Einsatz von Digital Workern die Erledigung von Aufgaben beschleunigen, die Genauigkeit verbessern und Betriebskosten reduzieren.
 
Statt qualifizierte Mitarbeiter ständig Daten von einem System ins andere übertragen zu lassen, kann dieser Vorgang von Digital Workern erledigt werden. Diese haben Zugriff auf dieselben Anwendungen und Systeme wie ihre Kollegen. Indem Digital Worker arbeitsintensive Aufgaben wie Datenverarbeitung und Migration übernehmen, haben Mitarbeiter mehr Zeit für höherwertigere Aufgaben.
 
Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette veranschaulicht anhand konkreter Beispiele, wie sehr die Produktivität durch manuelle Methoden oder die serielle (statt parallele) Bearbeitung von Aufgaben beeinträchtigt wird. Können mehrere Systeme gleichzeitig aktualisiert werden, muss kein Team auf die Daten warten.
 

Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette

Process Intelligence kann zum Beispiel Ineffizienzen in unterschiedlichsten Herstellersystemen analysieren, von der Produktion über das Back-Office bis hin zu kundenorientierten Anwendungen. Sämtliche Bereiche, in denen Daten zwischen Teams, Kunden und Lieferanten ausgetauscht werden, lassen sich mithilfe von Process Intelligence analysieren und verbessern. Hersteller setzen das Tool zur Verbesserung von Prozessen für unterschiedlichste Anwendungen ein.
  • Identifizieren und Beseitigen potenzieller Engpässe: Lieferkettenprozesse sind sowohl komplex als auch unberechenbar. Bestellungen können jederzeit eintreffen, was Auswirkungen auf die Bestands- und Stücklistenplanung hat. Unvorhergesehene äussere Umstände wie Lieferverzögerungen können die operative Leistung beeinträchtigen. Process Intelligence ermöglicht einen umfassenden Einblick in Lieferprozesse und versetzt Hersteller dazu in die Lage, potenzielle Engpässe präzise zu ermitteln, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
  • Optimieren der Lieferkette: Mithilfe von Process Intelligence können Hersteller die Bewegungen von Waren und Komponenten zwischen verschiedenen Teilen der Lieferkette analysieren. Welche externen Anbieter von Waren und Dienstleistungen sind am effizientesten und effektivsten? Welche Kunden zahlen sofort und welche zahlen immer verspätet? Dank Echtzeiteinblicken können Hersteller ihre Lieferkette optimieren, um ein schlankes „Just-in-time“-Lagerhaltungsmodell zu realisieren. So sparen sie Kosten und bewahren sich gleichzeitig ihre Flexibilität.
  • Feststellen von Abweichungen von vereinbarten KPIs: Häufig stellen Hersteller erst dann fest, dass eine Lieferung nicht möglich ist, wenn es zu spät ist. Mit Process Intelligence können sie nicht nur dokumentieren, wie ein bestimmtes Produkt hergestellt, verschickt oder abgerechnet wird, sondern auch Warnmeldungen einrichten, die sie über wahrscheinliche Abweichungen von festgelegten KPIs informieren. So können sie sich rechtzeitig mit den relevanten Parteien in Verbindung setzen und diese jederzeit über den Fortschritt auf dem Laufenden halten.
  • Prognose des Ersatzteilbedarfs: Durch die Überwachung von Daten aus SCADA-, IoT- und Wartungssystemen können Hersteller vorhersagen, wann Maschinen und Geräte voraussichtlich repariert oder ersetzt werden müssen. Sie erhalten eine genauere Vorstellung von den tatsächlichen Wartungskosten und können die Lagerung von Ersatzteilen auf ein Minimum reduzieren.
  • Verfolgen von Lieferungen in Echtzeit: Hersteller werden für ihre Fähigkeit geschätzt, pünktlich und wie zugesagt zu liefern. Mit Process Intelligence können Hersteller Waren in jeder Phase – vom Versand bis zur Zustellung – überwachen und Kunden über den Fortschritt auf dem Laufenden halten. Darüber hinaus gewinnen sie Erkenntnisse, um in Zukunft effizientere Prozesse einzuführen.
 
Process Intelligence ermöglicht damit umfassende Einblicke in die täglichen Aktivitäten der Lieferkette und fördert zahlreiche Verbesserungs- und Optimierungsmöglichkeiten zutage, von denen Hersteller profitieren. In einer Zeit zunehmender Personalknappheit in der Fertigungsbranche versetzen Process-Intelligence und Intelligente Automatisierung Hersteller ausserdem dazu in die Lage, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen und schwankende Arbeitslasten zu bewältigen.
 
Zusätzlich zur Optimierung der aktuellen Lieferkette profitieren Hersteller von dem Vorteil, sich dank des tieferen Verständnisses ihrer operativen Tätigkeiten besser auf eine unsichere Zukunft vorbereiten zu können. Beispielsweise kann es sein, dass Hersteller ihre Lieferketten stärker auf heimische Regionen abstimmen müssen. Staatliche Sanktionen oder Unternehmenspleiten sind weitere Beispiele, die eine schnelle Umstellung auf alternative Bezugsquellen verlangen.
 
 

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