Simon Lüdi, CEO der dynasoft AG im topsoft Interview.
topsoft: Herr Lüdi, werden ERP-Systeme als zentraler Hub im Unternehmen künftig eine noch grössere Rolle spielen? Und verändert sich der Schwerpunkt solcher Applikationen dabei von der reinen Ressourcenverwaltung zunehmend in Richtung Integrations-Drehscheibe?
Glauben Sie also, dass sich das ERP vom digitalen Rückgrat zum wahren Superhirn des Unternehmens entwickelt? Oder eher, dass es in Richtung eines reinen Systems zur Datenhaltung und -verteilung geht? Dass dann die einzelnen Funktionen dann viel mehr durch spezialisierte Dienste angeboten werden?
Entspricht Ihre Sicht ungefähr der These, dass das ERP als monolithisches, alles beherrschendes System in Grunde ausgedient hat?
Das von Ihnen genannte Schlagwort Industrie 4.0 wirft auch ein Schlaglicht auf komplett neue Geschäftsmodelle à la UBER. Glauben Sie, dass die ERP-Systeme diese Entwicklung, also die sogenannte Digitale Revolution, überleben werden?
Wollen Sie damit sagen, dass die Grenzen zwischen ERP und Drittsystemen, Apps und Anwendungen beim Industrie 4.0-Thema immer mehr verschwimmen?
Ein weltweiter Standard? Sehen Sie dafür wirklich eine Chance?
Glauben Sie, dass sich die ERP Software auf Grund dieser Entwicklung überhaupt noch stark weiterentwickeln wird? Oder sollten sich Anbieter wie dynasoft nicht langsam eher auf die von Ihnen genannten Funktionen konzentrieren statt auf das ERP an sich?
Neue Wege klingt spannend. Haben Sie uns da ein Beispiel?
Outsourcing? Wirklich? Sie stellen also nicht nur das System zur Verfügung, sondern bedienen es auch gleich noch selbst?
Der Weg in die Zukunft ist ein gutes Stichwort: Die Digitalisierung schreitet ja schnell voran, ein Generationenwechsel steht bevor. Immer mehr Software-Firmen greifen bei der Rekrutierung von Nachwuchs deshalb auf Leute aus der Spielewelt und andere Digital Natives zurück. Diese haben einen ganz anderen Bezug zu Hard- und Software. Wie sehen Sie das bei dynasoft?
Wie meinen Sie das?