Die 7 Sünden beim Schreiben von Produkttexten – und wie man sie am besten vermeidet

11.01.2023
5 Min.
Gute Produkttexte präsentieren Ihr Sortiment im besten Licht und motivieren Interessensgruppen zu einer positiven Kaufentscheidung. Umso zutreffender ist dies im E-Commerce. Denn in Online-Shops, digitalen Vergleichsportalen und Verkaufs-Apps können Kundinnen und Kunden die Produkte nicht selbst in die Hand nehmen und das persönliche Gespräch mit Beratenden an Ort und Stelle suchen. Die Folgen sind Retourenquoten von Rekordhöhe, und zwar gleich für welche Branchen oder Produkte - ob für Fashion oder für Elektronik. Das belegen Statistiken von Marktforschungsinstitution wie etwa Statista. 
 
 
Produkttexte aller Art – individualisiert für Zielgruppen und abgestimmt auf die Zielplattform – sind ein integraler Bestandteil Ihres Unternehmenserfolgs. Wir laden Sie hiermit dazu ein, zusammen mit uns einen Blick darauf zu werfen, was genau gute Produkttexte auszeichnet und worin ihre Überzeugungskraft liegt. 
 

Wie muss ein ansprechender Produkttext gegliedert sein? 

Zuerst wollen wir die Sache erst einmal inhaltlich unter die Lupe nehmen. Denn Text ist nicht gleich Text. Produkttexte sind mehr als eine Aneinanderreihung technischer Daten. Bei mit Multimedia angereicherten Produkttexten handelt es sich stets um Informationsangebote an bestimmte Zielgruppen mit ganz bestimmten Anwendungsfällen. Als Teil des Marketings haben sie inhaltlich den Zweck, die Kundschaft abzuholen, das Produkt vollständig und korrekt zu beschreiben sowie das Vertrauen in die wohlüberlegte Kaufentscheidung zu stärken. 
 
Damit das reibungslos funktioniert, stellen Sie sicher, dass Ihre Produkttexte hinsichtlich ihrer Form stets die folgenden fünf wesentlichen Strukturelemente aufweisen. Die Grundlage ist hierbei eine durchgehende Tonalität mit einer stilsicheren Corporate Language – beides sollten Ihre Kundschaft zielplattformübergreifend in allen Touchpoints der Customer Journey wiedererkennen. 
 
  1. Headlines. Bring’s auf den Punkt: Im Titel wird anstelle eines „Clickbaits“ ganz einfach das Produkt genannt, gegebenenfalls noch mit dem Hauptanwendungsfall in Form einer Kurzphrase. Vermeiden Sie allzu lange Textblöcke bei komplexen Produkten und gliedern Sie stattdessen Ihren Produkttext mittels Unter- oder Inline-Überschriften. 
  2. Anreisser. Fassen Sie in einem oder einigen wenigen Basissätzen zusammen, welchen Mehrwert Interessen- und Zielgruppen durch die Anwendung genau Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung erfahren. Halten Sie sich dabei vordergründig an SEO-geeignete Suchbegriffe aus Ihrer Branche, ohne den Kurztext mit Fachjargon zu kopflastig zu gestalten. Denn viele Interessengruppen stossen mittels Suchmaschinen auf Ihre Produktannoncen. Entsprechend sollten Sie Ihr Informationsangebot von der Ersten-Person-Perspektive der Kundschaft aus auf den Prüfstand stellen. 
  3. Beschreibung. Jetzt ist Ihre Kreativität gefragt! Holen Sie Ihre Zielgruppen mit ansprechenden Erklärungen von Produkt-Features und Anwendungsfällen ab. Warum muss es genau Ihr Produkt sein und nicht das der Konkurrenz? Achten Sie auf die Balance von rationalem und emotionalen Argumentationsgang, denn manchmal geht Substanz vor Eleganz und Funktion vor Form. 
  4. Fakten. Die wesentlichen Kenndaten und Alleinstellungsmerkmale Ihres Produkts präsentieren sich am besten in übersichtlichen Listen und Tabellen. Auf einen Blick hin sollten für die potenzielle Kundschaft alle relevanten Daten klar und deutlich erkennbar sein. 
  5. Handlungsaufforderung. Führen Sie die Produktinteressierte abschliessend mit konkreten, zielgerichteten Hinweisen zum nächsten Schritt in Ihrer Customer Journey. Wie kann das Produkt erworben werden? Gibt es verwandte Produktvarianten oder Alternativen? Auf welche Weisen kann man sich im Zweifel noch mehr Informationen zu Artikel und Marke beschaffen? Man spricht von der sogenannten „Call To Action“ (CTA). 
 

Diese 7 Stolperfallen sollten Sie tunlichst meiden

  1. Zielgruppenlosigkeit. Halten Sie sich stets vor Augen, für wen Sie schreiben. Versuchen Sie sich in Ihre Kundschaft hineinzuversetzen und lesen Sie Ihre Produktbeschreibung aus der Interessenten- und Anwendersicht. Erarbeiten Sie hierzu am besten eine „Persona“: Wer ist Ihre ideale Kundin, ihr perfekter Kunde? In welchem Kontext und welcher Anwendungssituation befindet Sie sich? In welchem Zielmedium liest Ihre Kundschaft den Text? Die Antwort auf diese Fragen bestimmen alle folgenden Aspekte rund um Form, Inhalt und Stil. 
  2. Ziellosigkeit. Kundennähe ist allerdings nur eine Seite der Medaille: bleiben Sie bei der Sache selbst und fokussieren Sie den Mehrwert Ihres Produkts. Denken Sie weniger daran zu beschreiben, wie man ein ‚Produkt benutzt‘, als dass echte Menschen damit zweck- und lösungsorientiert ‚Probleme lösen‘. Taten gehen vor Worte, zeigen sie was Ihr Produkt kann: Was sind die Use Cases, Probleme und Lösungen? Warum muss es genau Ihr Produkt für diese Anwendungsfall sein? 
  3. Offensichtlichkeit. Vermeiden Sie das „Echo“, das lediglich das wiederholt, was die Kundschaft ohnehin auf den Produktbildern sehen und sich unmittelbar erschliessen können. Fallen Sie nicht in die Rolle von „Captain Obvious“ und individualisieren Sie stattdessen die Beschreibung von Nutzungsprozessen gemäss den Alleinstellungsmerkmalen Ihres Produkts. Was tatsächlich als offensichtlich zählt oder nicht hängt von Ihrer Zielgruppe ab: Schreiben Sie für Anfängerinnen? Hobbyisten? Wird Ihr Produkt zu professionellen Zwecken genutzt? B2C oder B2B? 
  4. Geschwätzigkeit. Ohne Frage ist es klar, dass man immer und überall das ‚beste Produkt‘ und zwar zum ‚allerbesten Preis‘ verkauft. Doch das sind nur leere Phrasen und Worthüllen. Für Konsumentinnen und Konsumenten ist viel interessanter, warum Ihr Produkt das Beste ist: Untermauern Sie all Ihre Behauptungen mit überzeugenden Argumenten. Ebenso sind Produkttexte nicht einfach sekundäre Beipackzettel, um Suchmaschinen mit SEO-Keywords zu füttern. Wie eng der textliche Raum sein kann, auf dem Sie anwendungsbezogene Fachbegriffe in Zusammenhang zueinander setzten, hängt vom Kenntnisstand Ihrer Zielgruppen ab. 
  5. Aufzählstil. Technische Daten sollten nicht nur isoliert aneinandergereiht werden, sondern rhetorisch in Textfluss und Argumenten eingebettet sein. Argumentieren Sie dabei weniger ‚mit dem Zeigefinger‘ – denn auch hier gilt: zeigen Sie, was Ihr Produkt kann. Bedenken Sie dabei wiederum Zielgruppe und Zielmedium: Verkaufs-App und Printseite müssen plattformbedingt mit knapperen Produktpräsentation arbeiten als bei der Darstellung auf der digitalen Produktseite, die wesentlich mehr Spielraum bietet. 
  6. Unvollständigkeit. Wenden wir uns von der Form näher dem Inhaltlichen zu. Hier sollten Sie als oberstes Gebot stets auf die Vollständigkeit Ihres Informationsangebots achten. Dies betrifft insbesondere die technischen und anwendungsbezogenen Daten. Uninformierte Kaufentscheidungen übersetzen sich in Kundenunzufriedenheit, negativen Reviews und höheren Retourenquoten.  
  7. Inkorrektheit. Noch verheerender als unvollständige Daten sind allerdings inkorrekte und veraltete Produktinformationen. Denn diese können zum Kaufabbruch oder schlimmer noch zum Vertrauensverlust und Schädigung des Unternehmensimage führen. Ihre Produktclaims sollten stets der Wahrheit entsprechen. Lassen Sie dabei Ihre guten Verkaufsargumente bezüglich diverser Anwendungsfälle für sich sprechen. Prüfen Sie Produkttexte deshalb auf jeden Fall fachlich nach dem Vier-Augen-Prinzip mit Produkt-Management, Entwicklung und Co. 
 

Optimierung von Produkttexten mit Product Experience Management (PXM) 

Damit haben wir die „Dos und Don‘ts“ der Produkttexte auf den Begriff gebracht. In Sachen Form und Stil liegt die Hoheit bei der Zielgruppe, Ihrer textlichen Kreativität und natürlich dem Produkt selbst. Wichtig ist und bleibt die Korrektheit und Aktualität der Produktinformationen, die Sie in Ihren Texten bewerben. Um dies zu gewährleisten, gibt es hilfreiche Tools, wie zum Beispiel ein Software-System für das Product Information Management (PIM). Damit können Sie alle Ihre Produktinformationsprozesse systematisch sammeln, anreichern und in alle Zielplattformen strategisch ausspielen - so schaffen Sie die nötige Datenbasis für gute und überzeugende Produkttexte.
 
Die Vorteile betreffen insbesondere die zuletzt genannten Problemherde zu Unvollständigkeit und Inkorrektheit. Denn mit PIM gehen Sie 100 Prozent sicher, dass Ihre Produkttexte und die darin eingebetteten Produktinformationen stets vollständig, aktuell und korrekt sind. Und das international und SEO-konform in allen Unternehmenssprachen dank integrierten Übersetzungs- und Publishing-Funktionen, die sich wechselseitig ergänzen. 
 
Abschliessend ist festzuhalten, dass überzeugende Produkttexte die Kundschaft durch den Konversionstrichter führen und massgeblich zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen. In unserem Whitepaper “10 Tipps für wirklich gute Produktbeschreibungen, die verkaufen” zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Produkttexte zu packenden Kaufargumenten machen und welche Tools Sie dabei unterstützen. 
 
 
 
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