Im privaten Bereich werden wir dazu verführt, völlig unbekümmert Daten in Clouds zu speichern – von Spotify bis Facebook ist den meisten von uns relativ egal, wie sicher die Daten gelagert sind und wer allenfalls darauf Zugriff erlangen könnte.

Wenn es um Anwendungen für unsere Unternehmen geht, sieht das anders aus. Immerhin ist die Zahl der Unternehmen im Sinken, die den eigenen Server im Keller als der Sicherheit letzten Schluss ansehen.

Zauberwort «Hybrid Cloud»

Das Zauberwort heisst momentan «Hybrid Cloud». Daten, die vom Datenschutz her gesehen weniger problematisch sind, werden in eine öffentliche Cloud verlagert, datenschutzkritische verbleiben im Unternehmen. Bei Public Clouds ist nicht immer eindeutig eruierbar, wo sich Daten tatsächlich befinden. Und wenn man denn wüsste, in welchem Land die Server stehen, wäre das Herausfinden der landesspezifischen Rechtslage eine weitere Hausaufgabe. Wir tendieren deshalb intuitiv dazu, die Schweiz diesbezüglich als sicheren Hafen zu betrachten. Schliesslich sind wir eine Demokratie, ein Rechtsstaat, der die Privatsphäre ganz besonders schützt. Ist dieses Vertrauen gerechtfertigt?

In der Tat stellen unsere Datenschutzgesetze, die politische Stabilität und die langwährende Rechtssicherheit starke Trümpfe dar. Einige Beobachter nehmen für den Bereich Datenschutz in der Cloud beim Standort Schweiz gerne das Wort «Bankgeheimnis» in den Mund. Wie früher Geld auf Schweizer Bankkonten, seien Daten in Schweizer Rechenzentren ganz besonders geschützt (hoffen wir, dass dieses «Datenbankgeheimnis» nicht auch dereinst einmal ins Wanken gerät…).

Boom von Rechenzentren in der Schweiz

Seit einigen Jahren kann in der Schweiz ein Boom von Rechenzentren beobachtet werden. Die Datenmenge verdoppelt sich gegenwärtig alle zwei Jahre. Aktuell existieren hierzulande über 400, wovon etwa 50 eine Fläche von über 500 Quadratmetern (öffentliche wie auch firmeneigene) ausweisen.

Unter Berücksichtigung der Rechtssicherheit gehört die Schweiz also mit Bestimmtheit zu den allerbesten Standorten für Ihre Daten.

Wir haben es politisch in der Hand, das dem auch so bleibt. Doch während im Bereich Datenschutz für alle Schweizer Rechenzentrumsanbieter die gleichen positiven Voraussetzungen gelten, lässt sich diese Aussage natürlich nicht auf alle weiteren Sicherheitsaspekte übertragen. Punkto Server-Downtime, Energiesicherheit, Schutz vor Naturkatastrophen und anderen Kriterien muss beim Vergleichen der Anbieter genau hingeschaut werden.

Immerhin: mit der Wahl eines Schweizer Rechenzentrums – oder eines Cloudanbieters, der sein Geschäft von einem Schweizer Rechenzentrum aus betreibt – hat man sich die wohl wichtigste Voraussetzung für eine sichere Datenzukunft bereits erfüllt. 

Rein vom Datenschutz her gesehen, ist es für Unternehmen also höchst empfehlenswert, für Colocation ein Schweizer Rechenzentrum zu wählen.

 

 

Autor:
Martin Luchsinger, Sales Leader, Interxion Schweiz AG