Buchtipp: «Handbuch der Desinformation» – Manipulation erkennen und sich schützen

14.08.2025
3 Min.

Täglich treffen wir auf Unmengen von Informationen und damit auch Fake News – doch wie erkennt man gezielte Manipulation? Das von ReclaimTheFacts herausgegebene kostenlose «Handbuch der Desinformation», verfasst von Rui Biagini und Peter Metzinger, bietet hierfür ein praktisches Nachschlagewerk. Es beschreibt gängige Desinformationstechniken und zeigt Wege auf, sich dagegen zu wappnen.

 

Symbolbild von Karolina Grabowska via Pixabay

 

Warum ist dieses Handbuch wichtig? 

Die gezielte Irreführung ist kein neues Phänomen, doch die Beschleunigung durch soziale Medien hat sie zu einer ernsten Bedrohung für Demokratie, Wohlstand, Gesundheit und Wirtschaft gemacht. Das kostenlose Handbuch schützt vor gezielter Manipulation, indem es präventiv aufklärt und 33 gängige Desinformationstechniken beschreibt.
 
Studien zeigen, dass Menschen, die die Mechanismen der Fehlinformation kennen, deutlich weniger anfällig für deren Wirkung sind. Es stärkt die Medien- und Informationskompetenz – und hilft, die Authentizität von Nachrichten zu bewerten. 
 
Namhafte Politiker wie Ständerat Damian Müller und Nationalrat Balthasar Glättli begrüssen das Handbuch als wichtigen Beitrag zu einer faktenbasierten Debatte und zur Stärkung der Demokratie in Zeiten gezielter Manipulation. Es ist ein sicherheitspolitisch brisantes Thema, da schwindendes Vertrauen in eine gemeinsame Faktenbasis destabilisierend wirkt.
 

Was kann man lernen? 

Das Handbuch erklärt detailliert, wie Manipulationstechniken funktionieren, dokumentiert historische und aktuelle Beispiele und liefert praktische Hinweise für den Umgang mit Desinformation im Alltag, Unterricht, in der Politik und der öffentlichen Debatte. Sie lernen, die beschriebenen Methoden zu erkennen und sind somit besser gegen gezielte Irreführung geschützt – quasi immunisiert.
 
Das Buch gliedert die Techniken in fünf Hauptfelder:
  • Narrative Manipulation und Verzerrung von Realität: 
    Hierzu gehören etwa Verschwörungsnarrative, Generalverdacht und die Opferrolle.
  • Emotionalisierung und psychologische Manipulation: 
    Beispiele sind das Säen von Zweifel, Gaslighting und der Feuerwehrschlauch der Lüge.
  • Selektive Darstellung und Verzerrung von Fakten: 
    Hierbei werden Anekdoten, Rosinenpicken oder Pseudo-Experten genutzt.
  • Logische Fehlschlüsse und argumentative Täuschung: 
    Techniken wie Widersprüchlichkeit, Ad Hominem oder Whataboutism kommen hier zum Einsatz.
  • Erwartungsmanagement und Verzögerungstaktiken:
    Dazu zählen gesenkte Erwartungen und Faultier-Induktion.
 
Das Handbuch betont, dass Desinformation gezielt kognitive Schwächen wie emotionale Anreize, Bestätigungsfehler und Echokammern ausnutzt. Als Gegenstrategien werden Aufklärung und Medienkompetenz, Faktenchecks, transparente Kommunikation und der Aufbau psychologischer Resilienz hervorgehoben. Das Buch ermächtigt Leserinnen und Leser, Falschinformationen zu erkennen und sich sowie andere davor zu wappnen.
 

Fazit

«Handbuch der Desinformation» ist mehr als ein Leitfaden; es ist ein Werkzeug zur Stärkung der gesellschaftlichen Resilienz. Es fördert kritisches Denken und Quellenkritik, unerlässlich, um in der digitalen Informationsflut fundierte Entscheidungen zu treffen und der gezielten Manipulation entgegenzuwirken. 
 
 
 
ReclaimTheFacts ist eine Initiative, die sich seit 2020 dem Kampf gegen Desinformation und der Förderung von Informationskompetenz verschrieben hat. Sie bietet praktische Anleitungen und Werkzeuge, um Falschinformationen zu erkennen und Fakten zu überprüfen.

 

 

 

Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 25-2

 

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