Decken sich die Bedürfnisse Schweizer KMU in Sachen IT mit den Plänen der IT-Anbieter für das Jahr 2026? Und was meinen ausgewiesene Fachpersonen zu den Trends? Der topsoft Trendkompass 2026 geht diesen Fragen auf den Grund. Hier lesen Sie die Antworten der Digitalisierungsexpertin Barbara Fehr.

Barbara Fehr ist Director Office Services & Strategic Planning bei der Ricoh Schweiz AG
In meiner Funktion als Director Office Services & Strategic Planning bei Ricoh Schweiz spiele ich eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung und Umsetzung unserer Unternehmensstrategie. Gleichzeitig treibe ich einerseits die digitale Transformation des Unternehmens voran, anderseits fördere ich als Leiterin der Sales Organisation für digitale Dienstleistungen Wachstum, Innovation und Kundenerfolg.
Welche IT-Entwicklungen prägen 2026 den Erfolg von KMU?
In 2026 wird der Erfolg von KMU durch intelligente Automatisierung, datenbasierte Entscheidungen und eine optimierte Workplace Experience geprägt. Wer Mensch, Prozess und Technologie gezielt verbindet, steigert Effizienz, fördert hybride Zusammenarbeit und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Ergänzend gewinnen Nachhaltigkeit und IT-Sicherheit weiter an Bedeutung.
Welche IT-Themen und Innovationen stehen 2026 bei Ihnen im Fokus?
Wir fokussieren uns im 2026 auf intelligente Dokumentenprozesse und hybride Arbeitswelten. Unsere aktuellste Innovation, die Ricoh Seamless Digitisation (SD)-Serie kombiniert Multifunktionsdrucker mit modernster Scantechnologie und Intelligent Document Processing (IDP): Dokumente werden automatisch erfasst, klassifiziert und in Workflows integriert – für eine nahtlose, effiziente und sichere Prozessautomatisierung.
Welche KI-Fragen bewegen Ihre Kunden im Jahr 2026?
Im kommenden Jahr stehen für unsere Kunden praxisnahe Fragen im Mittelpunkt: Wie lässt sich KI sinnvoll einsetzen, um Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken – ohne Sicherheitsrisiken einzugehen? Besonders gefragt sind Lösungen zur automatisierten Dokumentenverarbeitung und Workflow-Automatisierung. Ziel ist die spürbare Entlastung der Mitarbeitenden.
Digitalisierung, Transformation, Automatisierung: Was hat sich seit 2025 verändert – und wo stehen KMU heute?
Seit 2025 hat sich die Digitalisierung bei Schweizer KMU deutlich beschleunigt. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Transformation nicht nur Technologie, sondern auch Kulturwandel bedeutet. Automatisierung ist kein Pilotprojekt mehr, sondern im Alltag angekommen – von der digitalen Belegerfassung über Robotic Process Automation (RPA) bis hin zu cloudbasierten Workflows.
Gleichzeitig rückt der Mensch stärker in den Fokus: KMU investieren in benutzerfreundliche Lösungen und hybride Arbeitsplatzmodelle, die Produktivität und Zufriedenheit fördern. Lösungen wie die neue Ricoh SD Serie in Kombination mit Intelligent Document Processing (IDP) zeigen diesen Wandel exemplarisch: sie verbinden moderne Hardware mit KI-gestützter Automatisierung und schaffen dadurch messbare Effizienzgewinne. Insgesamt sind KMU heute deutlich digitaler, agiler und bereit, neue Technologien gezielt einzusetzen – nicht als Selbstzweck, sondern als Grundlage für nachhaltiges Wachstum und bessere Kundenerlebnisse.
Was sollten KMU 2026 nicht tun, wenn sie digital erfolgreich sein wollen?
2026 sollten KMU vor allem nicht an historisch gewachsenen Strukturen und Prozessen festhalten, nur weil sie bisher funktioniert haben. Viele Unternehmen bremsen ihre digitale Entwicklung, indem sie bestehende Abläufe digital „nachbauen“, statt sie grundsätzlich zu hinterfragen. Digitalisierung bedeutet nicht, Altes ins Digitale zu kopieren, sondern neu zu denken – mit Fokus auf Einfachheit, Effizienz und Kundennutzen.
Wer an manuellen Routinen oder hierarchischen Freigabewegen festhält, verliert Geschwindigkeit und Innovationskraft. Erfolgreiche KMU setzen auf flexible Prozesse, Automatisierung und datenbasierte Entscheidungen, die sich schnell an Marktveränderungen anpassen. So entsteht weniger Komplexität, mehr Effizienz und Freiraum für Wachstum, Innovation und echte Kundenzentrierung.
Welcher einzelne Trend oder welche Entwicklung wird 2026 Ihrer Meinung nach am meisten überschätzt – und welcher wird unterschätzt?
Überschätzt wird der Hype um generative KI als Allheilmittel – viele vergessen, dass ohne saubere Daten und klare Prozesse kein echter Mehrwert entsteht. Unterschätzt wird hingegen die Prozessautomatisierung im Alltag – dort steckt das grösste Potenzial, um Effizienz, Qualität und Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu steigern.