Ende dieses Jahres dürfte in Deutschland ein Gesetz in Kraft treten, das die Betreiber kritischer Anlagen dazu verpflichtet, zusätzlich zur Cybersicherheit auch weitere physische Schutzmassnahmen einzuführen. Was das genau bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Symbolbild von Jonathan Hammond via Pixabay
In einer Ära, in der die Sicherheit kritischer Infrastrukturen nicht nur eine Priorität, sondern eine unabdingbare Notwendigkeit ist, steht die deutsche Wirtschaftslandschaft vor einer grundlegenden Veränderung: Die Verabschiedung des
KRITIS-Dachgesetzes. Dieses wegweisende Gesetz, dessen Inkrafttreten bis Ende des Jahres erwartet wird, markiert eine signifikante Transformation in der Art und Weise, wie kritische Infrastrukturen in Deutschland geschützt werden. Es definiert klare Anforderungen an die physische Sicherheit und Resilienz von Anlagen und Dienstleistungen, die für das Wohlergehen der Bevölkerung sowie die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Von der Energieversorgung über den Transport bis hin zum Gesundheitswesen – kein Sektor bleibt unberührt.
Die Zutrittssteuerung, Zutrittssicherung, Personalzeiterfassung und -einsatzplanung nehmen unter den Vorgaben des KRITIS-Dachgesetzes eine zentrale Rolle ein. Ihre nahtlose Integration gewährleistet nicht nur die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, sondern bildet auch das Rückgrat einer effizienten, sicheren und resilienten Betriebsführung. Der Schutz kritischer Anlagen ist somit auch für HR- und Security-Abteilungen von grosser Relevanz, weshalb sich Verantwortliche aktiv damit auseinandersetzen müssen.
„Das Bundesministerium hat Ende vergangenen Jahres in seiner aktualisierten Fassung des KRITIS-Dachgesetzes klar gemacht, dass Betreiber kritischer Anlagen bis Herbst dieses Jahres Resilienzmassnahmen umsetzen müssen,“ erklärt Markus Steinberger, CEO von tisoware – Experte für Zeiterfassung, Personaleinsatzplanung, Zutrittskontrolle und MES sowie proALPHA Gruppenunternehmen. „Die Idee des Gesetzes ist es, durch hybride Schutzmassnahmen – digital und physisch – kritische Infrastrukturen in Deutschland resilienter gegen Bedrohungen von außen zu machen. Betreiber kritischer Anlagen sollten sich bereits jetzt darauf vorbereiten, denn sie werden in Zukunft zusätzlich dazu gesetzlich verpflichtet, auch den physischen Infrastrukturschutz angemessen umzusetzen und zu überwachen.“
Die nachfolgenden acht Gründe erläutern, weshalb integrierte HR- und Security-Lösungen zur Zutrittskontrolle für den Schutz kritischer Anlagen erforderlich sind und wie Betreiber ihre Anlagen schützen können:
1. Verhinderung potenzieller Vorfälle:
Zutrittskontrollsysteme sind die erste Verteidigungslinie, um unbefugten Zugang zu verhindern und damit potenzielle Vorfälle abzuwehren. Systeme wie biometrische Scanner, RFID-Kartenleser oder PIN-Code-Panels sorgen dafür, dass nur autorisiertes Personal Zutritt erhält. Notfallvorsorge und Anpassung an den Klimawandel können auch durch sichere und kontrollierte Zugangspunkte unterstützt werden, die in Krisensituationen funktionieren.
2. Angemessener physischer Schutz für Liegenschaften und kritische Anlagen:
Ein effektives Zutrittskontrollsystem gewährleistet den physischen Schutz von Liegenschaften und Anlagen. Das beinhaltet Massnahmen wie Zäune, Sperren, Überwachungssysteme, Detektionsgeräte und Zugangskontrollen – das alles dient dazu, unbefugten Zugang zu verhindern und die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.
3. Reaktion auf Vorfälle sowie Begrenzung negativer Folgen:
Im Falle eines Sicherheitsvorfalls ist die Fähigkeit, schnell zu reagieren und den Zugang zu bestimmten Bereichen zu kontrollieren, entscheidend. Zutrittskontrollsysteme können dabei helfen, bestimmte Bereiche schnell abzuschotten oder den Zugang zu sensiblen Bereichen einzuschränken.
4. Wiederherstellung der kritischen Dienstleistung nach Vorfällen:
Nach einem Vorfall ist es wichtig, den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dabei ist die Kontrolle darüber, wer Zugang zu welchen Teilen der Infrastruktur hat, entscheidend. Zutrittskontrollsysteme können helfen, sicherzustellen, dass Wiederherstellungsmassnahmen ohne Beeinträchtigung durch unbefugten Zugriff durchgeführt werden.
5. Integration von Zutrittskontrolle und Zeiterfassung:
Zutrittskontrollsysteme können mit Zeiterfassungssystemen verbunden werden, um eine genaue Aufzeichnung der Anwesenheits- und Arbeitszeiten des Personals zu gewährleisten. Das ermöglicht eine präzise Erfassung der Arbeitsstunden, Pausen und Abwesenheiten und unterstützt die Einhaltung von Arbeitsgesetzen und -regelungen. Eine solche Integration kann auch dabei helfen, Anomalien oder ungewöhnliche Muster im Zugangs- oder Arbeitsverhalten zu erkennen, was ein Indikator für Sicherheitsrisiken oder Missbrauch sein kann.
6. Echtzeitüberwachung und schnelle Reaktionsmöglichkeit:
Durch die Verknüpfung der Personaleinsatzplanung mit Zutrittskontrollsystemen können Zugriffsberechtigungen tages- und uhrzeitabhängig gewährt werden. Das reduziert das Risiko von unbefugtem Zugang und gewährleistet, dass nur das entsprechend qualifizierte und eingeteilte Personal kritische Bereiche betreten kann. Im Falle eines Sicherheitsvorfalls können Einsatzteams schnell reagieren, da sie genau nachvollziehen können, wer sich wo befindet. Das kann entscheidend sein, um schnell gezielte Massnahmen einzuleiten und den Vorfall effektiv zu bewältigen.
7. Notfall- und Krisenmanagement:
In Krisensituationen ist es wichtig, die Kontrolle über den Zutritt zu den Anlagen zu behalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass das erforderliche Personal zur Aufrechterhaltung der kritischen Funktionen verfügbar ist. Durch die Integration von Zutrittskontroll-, Zeiterfassungs- und Personaleinsatzplanungssystemen können Notfallprotokolle aktiviert werden, die den sicheren und geordneten Zugang zu den Anlagen gewährleisten und sicherstellen, dass das erforderliche Personal schnell mobilisiert wird.
8. Einhaltung von Compliance und Berichterstattung:
Die Integration dieser Systeme unterstützt auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und branchenspezifischer Standards, da sie eine lückenlose Dokumentation und Nachverfolgbarkeit von Zutrittsereignissen, Arbeitszeiten und Einsatzplänen ermöglicht. Das ist besonders relevant in hochregulierten Branchen, in denen die Einhaltung von Compliance-Vorschriften und die Berichterstattung kritische Anforderungen sind.
Fazit: Die Zeit zum Handeln ist jetzt
Die Verabschiedung des KRITIS-Dachgesetzes steht unmittelbar bevor. Unternehmen, die jetzt nicht handeln, setzen sich nicht nur dem Risiko empfindlicher Strafen aus, sondern gefährden auch ihre Betriebsfähigkeit und die Sicherheit der von ihnen betreuten kritischen Infrastrukturen. Die Integration von Zutrittssteuerung, Zutrittssicherung, Personalzeiterfassung und Personaleinsatzplanung ist dabei kein optionales Extra, sondern eine grundlegende Voraussetzung, um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden. HR- und Security-Lösungen, wie sie zum Beispiel tisoware bietet, unterstützen Unternehmen bei diesem unvermeidlichen Übergang und sind idealerweise speziell darauf ausgelegt, den Anforderungen des KRITIS-Dachgesetzes gerecht zu werden und kritische Infrastrukturen effektiv zu schützen.
Über tisoware
tisoware bietet seit 35 Jahren professionelle Lösungen und Systeme zur digitalen Zeiterfassung, Personaleinsatzplanung, Zutrittskontrolle und Manufacturing Execution System (MES) on premise oder in der tisoware.CLOUD an.
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