Schnelles Wachstum führt oft zum Überblicksverlust, wodurch Liquiditätsprobleme auftreten oder unschöne Überraschungen folgen können. Klarheit auf Grund aktueller Finanzdaten ist unabdingbar, um Kosten gezielt zu optimieren und den Gewinn zu maximieren. Die folgenden 7 Schritte für die finanzielle Gesundheit eines Wachstumsunternehmens helfen den Verantwortlichen, den Überblick zu behalten.
Symbolbild von KI erstellt
Schritt 1 – Aktuelle Daten
Die Klarheit und Kontrolle beginnt nicht mit Auswertungen, sondern mit aktuellen Daten und einer guten und fundierten Datenbasis. Ihre Führungsinstrumente sind nur so gut, wie die Daten, die Sie darin einpflegen. Wenn Sie Ihre Daten erst ein paar Monate im Nachhinein zur Verfügung haben, sind diese bereits wieder veraltet und Sie reagieren auf Umstände, die sich vielleicht bereits wieder verändert haben.
Schritt 2 – Strukturierte Datenbasis
Sie sollten imstande sein, Ihre Auswertungen, sei es Budget, Reporting oder Kennzahlen, mit möglichst wenig manuellem Aufwand generieren zu können. Manuelle Eingriffe bedürfen Zeitaufwand und Sie werde die Daten nicht regelmässig auswerten, da Ihnen einfach die Zeit dazu fehlt. Zudem sind manuelle Eingriffe fehleranfällig und die Auswertungen dadurch meist nicht ganz akkurat. Bilden Sie Ihre Daten in der Buchhaltung individuell ab, sodass Auswertungen einfach angewendet und verwendet werden können. Der Kontenrahmen in der Schweiz erlaubt hier diesen Spielraum, während in Deutschland die Strukturen festgefahrener sind.
Schritt 3 – Budget
Ihrem Budget können Sie zwei wertvolle Zahlen entnehmen, sowie mit monatlichen Soll-Ist Analysen Ihre Kosten kontrollieren. Je nachdem wie Sie Ihr Budget aufsetzen, sind Sie imstande die beiden Grössen Plan-Ergebnis und benötigter Cash Bedarf daraus zu entnehmen. Diese beiden Zahlen sind wichtig, denn durch sie haben Sie vorgängig Zeit, um zu reagieren, wenn Ihr benötigter Cash Bedarf nicht ausreicht, oder wenn Sie merken, dass Ihr Plan-Ergebnis in einem grösseren Verlust landen wird. Erstellen Sie Ihr Budget am besten für das neue bevorstehende Jahr mit einem Planungshorizont von einem Jahr.
Schritt 4 – Kennzahlen
Kennzahlen oder KPIs geben Ihnen einen qualitativen oder quantitativen Wert an. Sie bieten eine Möglichkeit, umfangreiche Datenmengen auf eine leicht verständliche Weise darzustellen und damit die Leistung eines bestimmten Bereiches oder eines bestimmten Produkts schnell und einfach zu überwachen und zu bewerten. Kennzahlen helfen dabei Fortschritte im Hinblick auf bestimmte Ziele zu messen, Risiken zu identifizieren und darauf basierte Entscheidungen zu treffen. Kennzahlen sollten auf Ihr Geschäft abgestimmt sein und individuell aufgesetzt werden. Zu den Zahlen, die in allen Unternehmen regelmässig ausgewertet werden sollten, gehören der Bestand der flüssigen Mittel, die Information der Herkunft des Ertrags und die Kenntnisse über die Margen.
Schritt 5 – Analysieren
Analysieren Sie alle Ihre Ergebnisse aus den finanziellen Führungsinstrumenten mindestens einmal monatlich und schauen sie sich an, welche Zahlen Ihrem gewünschten Ergebnis entsprechen und welche nicht.
Schritt 6 – Massnahmen einleiten
Die Analyse allein bringt Sie nicht weiter. Sie zeigt Ihnen lediglich auf, in welchen Bereichen Massnahmen erforderlich sind und bildet die Grundlage, um zu definieren, wo Sie welche Massnahme einleiten sollten. Leiten Sie entsprechende Massnahmen zeitnah ein, um rechtzeitig Gegensteuer geben zu können.
Schritt 7 – Kontinuität und Regelmässigkeit
Regelmässige und gleichbleibende Auswertungen bieten Ihnen Vergleichbarkeit und Sie erkennen Trends rechtzeitig. Vor allem bei saisonalen Schwankungen, ist die Regelmässigkeit wichtig, um fundierte Aussagen treffen zu können. Arbeiten Sie also mindestens einmal im Monat mit Ihren finanziellen Führungsinstrumenten (Kennzahlen, Budget und gegebenenfalls Reporting) und vergleichen Sie die aktuellen Daten sowohl mit dem Vormonat als auch mit dem entsprechenden Monat des Vorjahres.
Die Autorin
Isabelle Weber, Externe CFO, Weber CFO Consulting GmbH.*Smarte Finanzprozesse und optimierte finanzielle Führungsinstrumente durch Digitalisierung und Prozessoptimierung stehen bei ihrer Arbeit im Vordergrund.
www.linkedin.com/in/isabelle-weber-cfo
Der Beitrag erschien im topsoft Fachmagazin 24-3
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