3 Szenarien für effektive Schulung in VR

Fachkräftemangel ist ein akutes Thema, das bei Unternehmen in allen Branchen heiss diskutiert wird. Zur Problemlösung ziehen immer mehr Unternehmen die Weiterbildung eigener Mitarbeiter heran. Schulungen und Seminare sind jedoch zeitaufwendig und haben zum Teil nicht die gewünschten Effekte. Wer bei Schulungen noch einen Schritt weiterdenkt, setzt daher auf virtuelles Lernen via VR Learning.

 

 
Virtual Reality kann Messebesucher begeistern und ihnen tiefe Einblicke in
Job-Situationen geben.

 

Weiterbildung der Mitarbeiter ist Pflicht

Lassen sich keine qualifizierten Mitarbeiter finden, so wird häufig auf interne Qualifizierung gesetzt. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar TNS gaben 73 Prozent der Befragten Personaler an, Weiterbildung als Instrument gegen Fachkräftemangel in ihrem Unternehmen zu nutzen. Das bietet ihnen sowohl die Möglichkeit, Fachwissen im eigenen Unternehmen aufzubauen als auch Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. 

Das Thema Weiterbildung dreht sich im Grossen und Ganzen allerdings nicht nur um Fachkräfte. Es ist ein Instrument, mit dem sich jeder einzelne Mitarbeiter fördern und motivieren lässt. Weiterbildung kann den Menschen in diesem Zusammenhang über den Tellerrand blicken lassen, ihm neue Fähigkeiten beibringen und zu besseren Leistungen führen. Alles Punkte, die den Job abwechslungsreich und interessant gestalten.

Zudem wirkt ein solches Angebot attraktiv auf die Mitarbeiter: Es signalisiert, dass das Unternehmen in sie investiert und an ihrer persönlichen Entwicklung interessiert ist. Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass Weiterbildungsmassnahmen nicht nur einigen Mitarbeitern zugute kommen, sondern der Belegschaft als Ganzes. Wissen wird unter Kollegen häufig ausgetauscht und so profitieren am Ende nicht nur die Schulungsteilnehmer.

Für das Unternehmen selbst ist Weiterbildung der beste Weg, die eigene Wettbewerbsfähigkeit auszubauen und die Qualität sowie die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Hierbei besteht die Auswahl zwischen klassischen Seminaren sowie modernen Virtual Reality Schulungen.

Die Vorteile von VR gegenüber klassischen Schulungen

In erster Linie geht es bei beiden Massnahmen darum, dass Mitarbeiter neues Wissen erlernen. Persönliches Wachstum und ein steigender Mehrwert für das Unternehmen sind die angestrebten Ziele. Zwischen Trend und Tradition gibt es grosse Unterschiede. Immer mehr Unternehmen erkennen diese und setzen daher auf moderne Weiterbildung.

Eine Schulung im klassischen Sinn lässt sich beispielsweise wie folgt beschreiben: Der Mitarbeiter nimmt an einem mehrtägigen Seminar zu einem bestimmten Thema teil. Das Unternehmen muss dem Mitarbeiter hierzu die Anfahrt zum Seminarort, die Übernachtung und Verpflegung bezahlen. Zudem entsteht dem Unternehmen ein Arbeitsausfall, welcher durch Kollegen abgefangen werden muss. 

Bei einer VR-Schulung findet der Unterricht dagegen direkt im Unternehmen statt. Benötigt wird lediglich die Hardware, die sich aus einer VR-Brille und gegebenenfalls Controllern zusammensetzt. Da Virtual Reality orts-und zeitunabhängig einsetzbar ist, stellt es für das Unternehmen langfristig gesehen die kostengünstigere Alternative zu konventionellen Schulungen dar.

Die Inhalte werden in einer virtuellen Welt gehirngerecht aufbereitet. So lernt der Mitarbeiter nicht nur, sondern erlebt die Inhalte direkt. Durch das Erleben werden mit VR mehrere Sinne beansprucht. Das tatsächliche Sehen und Erleben von Anwendungen und Szenarien ermöglicht es zudem, die Inhalte tiefer im menschlichen Gehirn zu verinnerlichen. Ein effektiveres Lernen und somit ein langfristig höherer Lernerfolg sind das Ergebnis. Wird bei der Schulung ein Prüfer benötigt, kann dieser ebenfalls virtuell an der Lerneinheit teilnehmen.

Unternehmen, die bereits jetzt auf VR Technologie setzen, profitieren zudem vom Image-Faktor modern und zukunftsorientiert zu sein.

 

Mit Virtual Reality lernen Auszubildende in einer virtuellen Welt direkt an der
Maschine und können diese besser bedienen.

 

Schulungs-Szenarien mit VR Instruct

In unserer steigenden Leistungsgesellschaft wird VR Learning die Zukunft sein. Aus diesem Grund haben wir uns bei der new direction GmbH Gedanken dazu gemacht, wie sich unterschiedliche Lernsituationen möglichst effektiv für Unternehmen entwickeln lassen. In jeder Anwendung steckt ein Grossteil an individueller Entwicklung drin. VR Instruct ist hierfür eine Lernplattform, bei der das Framework vorgegeben ist und sich somit einzelne Szenarien schneller, besser und effektiver umsetzen lassen.

Das bietet die Möglichkeit, hoch-komplexe Anwendungen durch Wenn-dann-Schaltungen mit verhältnismässig geringem Aufwand abzubilden. Es lassen sich einzelne Ereignisse definieren, die beim Eintreten eines anderen Ereignisses geschehen sollen. Szenarien lassen sich auf diese Weise effektiver und schneller umsetzen sowie auf individuelle Vorstellungen anpassen.

In einer weiteren Entwicklungsstufe lässt sich solch ein Lernsystem auch mit einer Künstlichen Intelligenz, kurz KI, verbinden. Das System lernt gemeinsam mit dem Anwender mit und schafft neue Szenarien, die den Mitarbeiter genau nach seinen Fähigkeiten fördern und fordern. Dem Niveau und dem Lernverhältnis, die mit Virtual Reality in der Zukunft möglich sind, kann auf diese Weise kein Lehrer und keine Schulung nahe kommen.

Mögliche Szenarien für Virtual Reality in der Praxis:

Szenario 1: Job-Interessenten finden

Bei der Suche von Job-Interessenten für die Polizei oder Sicherheitsfirmen ist es im Vorfeld für Bewerber schwer abzuschätzen, was für Aufgaben und Situationen auf einen warten. Sehe ich im Einsatz Blut? Wie fühlt es sich an auf einer Demonstration für Sicherheit zu sorgen? Mit welchen Situationen muss ich umgehen können?

Mit Virtual Reality lässt sich interessierten Bewerbern ein erster Einblick in den Job geben. Auf diese Weise kann jeder für sich frühzeitig feststellen, ob er oder sie für den Job geeignet ist oder nicht. Zu Recruiting-Zwecken kann eine solche Anwendung mit einer VR-Brille zum Beispiel auf einer Job-Messe eingesetzt werden.


Szenario 2: Einarbeitung an Maschinen

Ein Mitarbeiter soll den Umgang mit einer neuen Maschine kennenlernen. Eine Maschine nur für Test-und Schulungszwecke zu verwenden könnte den Betrieb unterbrechen. Unabhängig von der Auftragslage lässt sich der Mitarbeiter dagegen mit VR ausbilden. Dabei können auch sehr komplexe Maschinen abgebildet werden. Ein Busfahrer zum Beispiel kann ein neues Fahrzeug kennenlernen und sich mit den Einstellungen vertraut machen, bevor dieses überhaupt vor Ort ist.


Szenario 3: Studienzwecke

Denken wir noch einen Schritt weiter, kann Virtual Reality auch in der Forschung und im Studium eingesetzt werden. In der Pharmaindustrie lassen sich nicht greifbare Sachen, wie zum Beispiel Molekülketten und deren Wechselwirkungen, virtuell darstellen. Studierende könnten auf eine Art Real-Life-Baukasten für Experimente zurückgreifen. Wie Reaktionen ablaufen, wenn unterschiedliche Elemente zusammengeführt werden, würde sich ohne echtes Risiko testen und erleben lassen.


Eigene Schulungen auf VR Sinnhaftigkeit überprüfen

Die technologischen Grundlagen sind bereit, um Anwendungsszenarien in der virtuellen Welt umzusetzen. Für zukunftsorientierte Unternehmen bedeutet dies, kreativ zu werden und eigene Schulungsprozesse zu überdenken. Dabei gilt es sich einzelne Schulungen und Seminare für die eigenen Mitarbeiter anzusehen und zu überlegen, wie eine virtuelle Umsetzung möglich wäre. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

 


Der Autor


Michael Robert Biber ist geschäftsführender Gesellschafter und Chef-Technologe der new direction GmbH. Als Experte für neue, digitale Technologien ist er Visionär und hat in Software-Projekten den Blick für Details.