Wie arbeitet eigentlich ein ERP mit einem Webshop zusammen? In Beratungsprojekten beschäftigt uns diese Thematik zunehmend. Wir haben uns bei Anbietern umgesehen und versuchen, einige Einsichten in die Thematik zu vermitteln.
- Muss oder darf jeder Besucher des Webshops den aktuellen Lagerbestand sehen? Oder soll erst bei einer Bestellung beispielsweise die Lieferzeit entsprechend dem Lagerbestand angepasst werden? Stellt vielleicht ein Ampelsystem einen brauchbaren Kompromiss dar?
- Wer erhält welche Rabatte? Was ist überhaupt ein Kunde? Solche Fragen tauchen bei Geschäftskunden auf, bei welchen mehrere Mitarbeitende gemeinsam einen Kunden repräsentieren. Wie und wer soll und darf einen weiteren Mitarbeitenden mit entsprechenden Berechtigungen und Informationen wie Adressen hinzufügen? Noch schöner wird das mit Rahmenverträgen auf bestimmten Artikeln oder bei Arbeitsgemeinschaften, Einkaufsverbänden etc.
Mehrschichtige Software-Architektur
Konzeptionell kann das ERP-System als Schichtenmodell betrachtet werden. Die einfachste Client-Server-Architektur ist auf zwei Schichten aufgebaut. Die Datenbankanwendung läuft auf einem Datenbankserver. Die Clients greifen auf die Daten zu, führen alle logischen Rechenoperationen durch und bieten auch die Oberfläche als Benutzerschnittstelle. Der Client – als Gerät an dem der Benutzer direkt arbeitet – wird in diesem Fall als Fat-Client bezeichnet, da die Business-Software als Programm lokal auf diesem Rechner läuft. Ein Merkmal der Zwei-Schichten-Architektur ist, dass Updates des ERP-Systems lokal auf jedem einzelnen Rechner zu installieren sind.
Unterschiede zwischen ERP und Webshop
Während bei ERP-Systemen die Belastung für die Server (für Datenbank und Logik) auf Grund der bekannten Anzahl User absehbar ist, kann diese bei Webshops extremen Schwankungen unterliegen. Das Gleiche gilt auch für das Netzwerk, welches bei grafiklastigen Shops grosse Upload-Datenflüsse (vom Webserver zu den Usern des Shops) zulassen muss. Ebenfalls unterschiedlich stellt sich die Sicherheitssituation dar, obwohl auch konventionelle ERP-Systeme Zugänge zum Internet aufweisen. Auf Grund dieser unterschiedlichen Anforderungen finden sich traditionellerweise die Server-Systeme für ERP oft inhouse bei der Anwenderfirma (on premise). Die Webserver mit der Shop-Software hingegen bei einer spezialisierten externen Firma (Hoster). Wachsen die beiden Systeme unabhängig voneinander, so sind Datenbanken an beiden Orten vorhanden. Damit stellt sich die eingangs aufgeworfene Frage nach der Zusammenarbeit der beiden Systeme Shop und ERP sowie nach der Synchronisation dieser Daten (Abbildung 3).
Wenn zusammenwächst, was zusammengehört
Besonderheiten von Daten im Webshop
Online-Shop als Teil des Webauftritts
Fazit: ERP und Webshop integrieren, lohnt sich
Der Autor
Mehr zum Thema ERP und E-Commerce finden Sie in der Ausgabe 20-1 (März 2020) des topsoft Fachmagazins.