Das Schweizer Hightech-Unternehmen Dectris AG mit Sitz in Baden ist führend in der Entwicklung und Herstellung von Röntgen-Detektoren. Eingesetzt werden die hochempfindlichen Röntgenkameras in der akademischen und industriellen Forschung. Pharmaforscher und Strukturbiologen können so beispielsweise den Aufbau von Viren besser erkennen oder neue Proteinstrukturen für Medikamente und Impfstoffe lösen. Für ihre Produkte wurde die Dectris AG, ein 2006 gegründetes Spin-off des Paul-Scherrer-Instituts (PSI), international schon mit mehreren Innovations- und Designpreisen ausgezeichnet. Das Unternehmen mit seinen 70 Mitarbeitenden bekennt sich klar zum Forschungs- und Produktionsstandort Schweiz und fertigt die kritischen Teile der Highend-Geräte im eigenen Reinraum und im eigenen Assembly Bereich in Baden. Die Nachfrage nach den Highend-Geräten ist ungebrochen gross; rund 90 % davon gehen an Kunden in der ganzen Welt.

Ausgangslage

Bereits 2009 wurde eine Vorgängerversion des ERP-Systems CANIAS eingeführt. Das damalige Projekt war jedoch lediglich vom Verkauf initiiert worden; die Produktion wurde nicht involviert. Das führte dazu, dass das entsprechende Modul für die Fertigung nicht beschafft wurde. Im Laufe der Zeit wuchsen die Anforderungen an das ERP, so dass immer wieder Anpassungen gemacht werden mussten. Diese waren teilweise nicht aufeinander abgestimmt, da eine interne Projektabstimmung bzw. ein Lifecycle-Management für das ERP-System nicht vorhanden war. Die Software verkam immer mehr zum Stückwerk. Eine Wartung war kaum noch möglich. Für die Anwender war die Bedienung der Lösung durch die Inkonsistenz der Oberfläche und Datenflüsse sehr mühsam. Alles in allem führte schlussendlich dazu, dass der Aufwand für den Betrieb und Unterhalt des Systems den effektiven Nutzen überstieg. Bei der Dectris AG wollte man nicht länger zusehen und entschied sich, ein neues ERP-System zu evaluieren.

 

Zielsetzung

Die Suche nach einem neuen ERP-System hatte ganz klar zum Ziel, die Unzulänglichkeiten der damaligen IT-Situation zu bereinigen. Das Altsystem CANIAS602 musst so rasch wie möglich abgelöst werden. Zu sehr stand es einer effizienten Prozessabwicklung und einem transparenten Informationsfluss auf der Basis aktueller Daten entgegen. Angestrebt wurde mit dem Projekt auch die volle Kompatibilität des ERP-Systems mit der Windows- und Mac-Umgebung bei Dectris. Schlussendlich sollte die neue Lösung eine deutliche funktionale Erweiterung mit sich bringen. Der Fokus lag dabei ganz klar auf einer Standardlösung, hatte man doch bei den vielen individuellen Ergänzungen bisher eher negative Erfahrungen gemacht. Trotzdem hatte der Einsatz moderner Business Software bei der Dectris AG nach wie vor einen hohen Stellenwert: Nicht nur für eine reibungslose Auftragsabwicklung, sondern auch als Unterstützung bei der Entwicklung neuer Produkte und als wirksames Management Tool. Von der neuen Lösung wurde in sämtlichen Belangen ein echter Fortschritt erwartet.

Vorgehen

Nachdem man 2013 bei der Dectris AG den Entscheid gefällt hatte, ein neues ERP zu evaluieren, wurde ein umfangreiches Pflichtenheft erstellt und an rund zwanzig Interessenten verschickt. Die Auswahl wurde anschliessend stufenweise verfeinert und am Schluss auf eine Short-List mit drei Anbietern reduziert. Erst zu diesem Zeitpunkt kam auch die ERP-Lösung CANIAS wieder ins Spiel und wurde in die Evaluation aufgenommen. Dabei zeigte es sich, dass die aktuelle Version von CANIAS in Sachen Funktionalität nicht nur problemlos mit den zur Auswahl stehenden Produkten mithalten konnte und hervorragende Möglichkeiten bot, den Standard ohne Programmierung den Kundenanforderungen anzupassen. Die positive Bewertung sowie die einfache Übernahme bestehender Daten und Formulare gaben anfangs 2014 den Ausschlag für die erneute Wahl von CANIAS als ERP-System. Mitte Februar 2014 erfolgte der Projektstart zusammen mit dem Lösungsanbieter iSCL.  Dank der engen Zusammenarbeit mit dem iSCL-Projektteam und teilweise auch direkt mit den Entwicklern des deutschen Softwareherstellers IAS konnte bereits drei Monate später, im Mai 2014, die Umstellung erfolgreich abgeschlossen werden.

Eiger-X-Gruppe-Tief-NEU

Das Modell „Eiger“ der Dectris AG setzt als schnellste Röntgenkamera der Welt neue Massstäbe. Dabei kann sich das Schweizer Hightech-Unternehmen ganz auf seinen IT-Partner iSCL verlassen, welcher mit CANIAS für eine optimale Unterstützung sämtlicher Geschäftsprozesse sorgt.

 

Lösungskonzept

Als Ausgangslage für die neue Version von CANIAS diente die bestehende Installation. Die vorhandene Software-Basis wurde gründlich analysiert und möglichst alle individuellen Anpassungen und Abweichungen vom Standard entfernt. Lediglich diejenigen Erweiterungen wurden beibehalten, welche einen wirklichen Mehrwert für das Unternehmen generieren konnten. Anschliessend wurde die bestehende Version von CANIAS auf das neuste Release aktualisiert. Damit steht der Dectris AG heute ein umfassender Funktionsumfang zur Verfügung, unter anderem mit folgenden Modulen: Vertrieb, CRM, Einkauf, Disposition, Service Management, Produktion, Bestandsführung, Finanzbuchhaltung, Budget, Kostenrechnung, Kalkulation, EDI, Dokumentenmanagement, MIS und Groupware.

Eine spezielle Anforderung an das Projektteam stellte die Produktionsdatenbank dar. Von der Idee bis zum fertigen Seriengerät – sei es ein High-Performance-System in der Forschung oder ein Embedded-System im Labormarkt – begleitet die Dectris AG ihre Produkte über den gesamten Lebenszyklus. Als Grundlage dazu dient eine umfassende Produktionsdatenbank, in welcher die Seriennummern, Testprotokolle und weitere Informationen von allen Teilen und Geräten abgespeichert sind. Diese Produktionsdatenbank ist über bidirektionale Webservices an die ERP-Datenbank angebunden. So ist es möglich, dass Warenbewegungen oder Seriennummernvergaben in der Produktionsdatenbank automatisch auch in CANIAS verfügbar sind.

Punkten konnte CANIAS auch bei den Mac- und Windows-Clients, welche bei Dectris eingesetzt werden. Dank der Plattformunabhängigkeit des ERP-Systems ist der Betrieb in beiden „Welten“ problemlos möglich.

Während des gesamten Projekts konnte sich die Dectris jederzeit auf ihren IT-Partner iSCL verlassen. Dieser kümmerte sich um die Installation und Konfiguration von CANIAS, programmierte Erweiterungen wo nötig, migrierte die Stamm- und Bewegungsdaten, bot Unterstützung im Systemtest und schulte die Key-User. Selbstverständlich stand das iSCL-Team auch bei der Produktivschaltung zur Verfügung und begleitete die Dectris-Anwender während der Startphase. Durch den intensiven Dialog zwischen allen Projektverantwortlichen verlief die Einführung für alle Beteiligten jederzeit transparent; Budget, Termine und Leistungsumfang wurden problemlos eingehalten.

Fazit

Nachdem die Situation aufgrund der ungenügenden Software-Evaluation in der Vergangenheit eskaliert war, zeigt man sich beim Hightech-Unternehmen Dectris heute sehr zufrieden mit dem erneuten Entscheid für CANIAS. Dieses Mal hatte man bei der Einführung alles richtig gemacht – nicht zuletzt auch dank des Implementierungspartners iSCL. Auch während der Umstellungsphase konnte Dectris das ERP System ohne Unterbruch nutzen. Glücklich ist man besonders, dass alle Daten und Formulare übernommen werden konnten. Trotzdem hat man die Gelegenheit genutzt und alle Stammdaten aktualisiert. Auf dieser bereinigten Datengrundlage können nun auch weitere Systemfunktionen wie zum Beispiel die Bedarfsplanung genutzt werden. Für Andreas Borner, CFO und IT-Leiter bei Dectris AG, hat sich die Einführung von CANIAS ganz klar gelohnt: „Wir konnten nicht nur die frühere, äusserst unbefriedigende IT-Situation bereinigen, sondern haben aus der Not eine Tugend gemacht. Heute verfügen wir mit dem neuen CANIAS über eine moderne Gesamtlösung, welche uns bereits im Standard enorm viele Möglichkeiten bietet. Auch wenn es technisch sehr einfach möglich ist, überlegen wir es uns gut, den Standard zu verlassen und selber etwas anzupassen.“

Das PDF zur Fallstudie: Hightech-Unternehmen Dectris setzt auf ERP-Standardsoftware